Die perfekte Abi-Rede – allgemeine Tipps und Tricks

2016 – das Schriftliche ist gelaufen und plötzlich die Mail meines Deutschlehrers: Du bekommst den Scheffelpreis, du hältst die Rede am Abi-Ball. Ich machte mir also Gedanken, wie muss eine, wie muss meine Abi-Rede gestaltet werden, und stellte für mich Krite­rien auf, die sich natürlich auch auf andere Referate übertragen lassen, also ein kleiner Ideenschatz für kommende Scheffelpreis-Reden!

Besonders bei Reden vor großem Publikum sind die Aufregung und der damit verbundene Druck enorm. Man hat schon Wochen vor dem eigentlichen Ereignis Bauch­schmerzen und weiß gar nicht, wie man das alles schaffen soll. Der erste Tipp lautet deshalb: Ruhe bewahren. Völliges Durchdrehen und Verrücktmachen bringt einen nicht weiter. Lieber ein paar Mal ganz tief durchatmen und zur Ruhe kommen. Man kann an der Tatsa­che, dass die Rede gehalten wer­den muss, sowieso nichts ändern. Als nächstes folgt der erste Schritt zur passenden Rede, das richtige Thema mit interessantem Inhalt. Dabei sollte man besonders be­achten, dass eine Verbindung zum Publikum aufgebaut wird, damit dieses während der Rede nicht einschläft und mit seinen Gedanken ganz woanders ist. Ein sorgfältig gewähltes Thema, dessen Inhalt mit Spannung, Kreativität und eventuell persönlichen Aspekten, mit welchen sich andere identifizie­ren können,  ausgeschmückt ist, ist der Schlüssel für aufmerksame Zuhörer. Des Weiteren sollte man sich vor dem eigentlichen Schrei­ben der Rede Gedanken darüber machen, welche Zeitspanne sie einnehmen soll, damit man dem­entsprechend viele Seiten verfasst. Eine gute Richtschnur ist in diesem Fall eine Länge von 10-15 Minuten, das bedeutet circa drei bis vier Seiten Text am Computer. Nun geht es an das Verfassen des großen Projekts. Eine gute Recher­che im Voraus, eine Gliederung mit enthaltener Reihenfolge der As­pekte und ein gedanklicher Plan, wie die Rede am Ende aussehen soll, sind Voraussetzungen, damit das Schreiben gelingt. Bei der Wahl der Reihenfolge der inhaltlichen Punkte sollte der Aufbau so ge­staltet sein, dass schon zu Beginn interesseweckend gestartet, wäh­rend der Rede selbst Spannung aufgebaut und mit einem abrun­denden Schluss geendet wird. Beim Verfassen ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und in einem Raum ohne Störungen zu arbeiten, damit so gut wie alle Ablenkungen ver­mieden werden. Die Rede sollte am besten schon ein paar Wochen vor dem Ereignis geschrieben sein, damit man, falls einem noch Ergän­zungspunkte einfallen, diese ohne unnötigen Stress einbauen kann. Allerdings sollte man beachten, dass man mindestens eine Woche vor dem Halten der Rede nichts mehr verändert, da dies zu Verwir­rung und Unsicherheit führt. Jetzt geht es an das endgültige Lernen und Verinnerlichen der Rede, damit man sich vorbereitet und sicher fühlt, denn, wenn man das Gefühl hat, alles nur Mögliche dafür getan zu haben, geht man automatisch mit einem gewissen Selbstbe­wusstsein in den Kampf. Nun ist der große Tag da und die Aufre­gung, die einen überfällt, ist kaum auszuhalten. Auch hier ist es von großer Bedeutung, Ruhe zu bewah­ren und sich bloß nicht ‘reinzustei­gern. Man muss sich gedanklich vor Augen führen, was man alles für diesen Moment aufgewendet und getan hat und wie gut das Üben der Rede an den Vortagen geklappt hat, denn so erlangt man etwas an Sicherheit zurück. Um sich etwas abzulenken, kann man Sport treiben, sich mit Freunden treffen oder einem Hobby nachge­hen, eben alles, was gut für die Seele ist. Auch während der Rede ist tiefes Durchatmen eine große Hilfe und ruhiges, langsames Re­den zu beachten, damit man sich nicht verhaspelt oder den Faden verliert. Aber selbst wenn etwas schief gehen sollte, ist dies nicht schlimm, denn das zeigt lediglich, dass man selbst auch nur ein Mensch ist, der nicht alles perfekt kann. 
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine Rede, wenn man viele der oben genannten Tipps beachtet, zwar kein Zuckerschle­cken, jedoch auch kein Hexenwerk ist. Mit ausreichender Vorbereitung, Freunden und Familie, die einem den Rücken stärken, und einer gewissen Ruhe, kann gar nicht viel schief gehen und die Rede wird ein Erfolg.

Artikel: Milena Wittmann

milena-wittmann@gmx.de

Foto: Isabella Frank

Rede mit Fotos:  http://www.klausschenck.de/ks/downloads/g44-abi-rede-milena-neu-vorwort-foto-neu.pdf

Materialien für Lehrer und Schüler

Für 2025: Nicht piensen + klagen → anpacken + tun!

Für ukrainische Jugendliche habe ich meine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Gleiches wollte ich jüdischen Jugendlichen anbieten und mailte alle jüdischen Gymnasien an – bis jetzt ohne Antwort. Mir wäre wichtig gewesen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen. Ich bereite für Oberstufenschüler kostenlos im Internet die aktuellen Deutsch-Abi-Werke vor, schreibe für das städtische Mitteilungsblatt und ein Infoblatt in Arosa und als Pressewart für unseren Tennisclub. Alles nichts Weltbewegendes, aber es ist ein konkretes Tun, ein konkretes Engagement, ein konkreter Dienst für andere. Das nimmt mir das sinnlose Grübeln, Ängstigen und Verzweifeln an einer Welt, der ich mich hilflos ausgeliefert fühle.

Für 2025: Träumen, Wollen, Tun, Bekommen!

Klaus Schenck

Gebt nicht auf! Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines – die Untätigkeit der Guten.“ (Nawalny)

Weitere Artikel zum Thema