Alpenüberquerung vom 17. bis 24. Juli

Bevor die Alpenüberquerung überhaupt starten konnte, trafen wir uns am Montag, den 16. Juli, einen Tag vor der geplanten Abreise, in Tauberbischofsheim beim Zwei-Rad-Esser, um das gesamte Gepäck (natürlich vorher gewogen ;)) in das Auto von Herrn Imhof einzuladen und die Mountainbikes auf einer vorher gemieteten Anhänger  für 11 Mountainbikes zu befestigen.

 

Dienstag, 17.7.2012

Treffpunkt um dreiviertel neun am Bahnhof in  Tauberbischofsheim.  Los geht’s mit dem Bus  Richtung Würzburg, um  dort Herrn Gräf abzuholen.  11 frischgebackene  Mountainbiker samt Herrn  Gräf und Herrn Fünkner sind hochmotiviert. In  5 Tagesetappen sollen die Alpen mit dem  Mountainbike bezwungen werden ;-)

Von Würzburg geht es Richtung Treuchtlingen und dann Richtung München. Danach sind wir relativ flott an unserem Ziel: Ehrwald. Dort erwartet uns Herr Imhof schon.

Die Landschaft in Ehrwald ist  fantastisch, denn die riesigen Berge sehen wirklich anmutig  aus.  Nach 15 Minuten Fußmarsch kommen wir an unserem Campingplatz an. Wir sind alle zufrieden – endlich angekommen!

Dann heißt es: Zelte  aufbauen,  Schlafsäcke und Isomatten aus Herrn Imhofs Auto, Duschen und kleine Snacks vertilgen, die Herr Imhof vorsorglich aus dem Supermarkt mitgebracht hat – plus gesunde Bananen und Nektarinen!:)

Es gibt dort eine kleine Hütte, die für Besucher offen steht, saubere Sanitäranlagen und einen kleinen Spielplatz. Ein super Ort, um das erste Mal im Zelt zu übernachten! Später gehen wir zu Fuß zu einer naheliegenden Wirtschaft und essen alle Spaghetti Bolognese… mh…

Der Anreisetag wäre geschafft!

Morgen geht’s also los…


Mittwoch, 18.7.2012

Die erste Etappe…

Es ist 7 Uhr, Herr Gräf weckt die Meute auf – geplant ist um 9 Uhr zu starten, was sich dann um eine halbe Stunde verspätet. Das Frühstück besteht aus 3 Brötchen für jeden, Nutella, viel Nutella, mehr Nutella, fehlender Kaba, Milch, Wurst und Käse. Die Jungs sind als erstes am Tisch (Der Hunger treibt sie an!). Es gibt keinen, der sich über die überschaubare Auswahl beschwert – echte Abenteurer eben! ;-)

Als alle gesättigt sind, geht’s nochmal hoch zum Zeltplatz, um die Räder start-klar zu machen und das Auto von Herr Imhof wieder mit allem zu beladen, was wir nicht auf der Tour brauchen. Unsere erste Tour ist ca. 60 km lang von Ehrwald nach Landeck, am schönen hellblauen Inn vorbei, einige Höhenmeter nach oben strampeln (insgesamt 744 Höhenmeter), den sogenannten Fernpass, wunderschöne Aussichten, geniale Abfahrten.

Es läuft alles reibungslos, ohne Platten oder Stürze. Der Campingplatz befindet sich mitten in der Stadt, also nicht so ruhig gelegen wie am ersten Tag.

Und dann folgt das gleiche Procedere: Auto ausräumen, Aufbau der Zelte, Schlafsäcke,… .

Am Abend kehren wir in einer Wirtschaft schräg gegenüber dem Campingplatz ein und entscheiden uns alle für das angebotene 3-Gänge-Menü mit Suppe, Hauptspeise und Dessert.

Wir haben heute darüber diskutiert die 5 Tagestouren auf 4 Tage zu reduzieren, um nicht nur einen, sondern 2 Tage am Gardasee verbringen zu können. Alle sind einverstanden. Das heißt dann also, dass morgen noch einmal wie geplant ca. 60 Kilometer gefahren werden und an den restlichen 2 Tagen ca. 120 Kilometer im Schnitt.

Donnerstag, 19.7.2012

Campingplatz in Landeck – Frühstück wie gewohnt – nur diesmal mit Kaba und dem Einkaufswagenklauer Herrn Fünkner, der mit dem Einkaufswagen vom Lidl mit dem ganzen Essen und Trinken direkt an den  Futtertisch kommt.

Nachdem alles zusammengepackt ist, geht‘s los…. Diese Tour würde bestimmt keiner vergessen, denn am Ende des Tages geht es zum ersten Mal eine Serpentine (nicht Terpentine;)) ca. 8 Kilometer nach oben mit immerwährender gleichmäßiger Steigung.

Um die Mittagszeit kommen wir im Wald an eine Stelle mit vielen umgestürzten Bäumen, der Weg wird schmaler, die Abhänge steiler, die MTBs werden geschoben. Herr Gräf  geht voraus, wir warten mitten im Dickicht, es kommt fast schon „Urwald-feeling“ auf.

Während der Wartezeit werden dort die Flaschen mit frischem Quellwasser aufgefüllt (laut Herrn Fünkner verträglich, da es durch Moos gefiltert sei).

Der Weg erweist sich als zu gefährlich, wir müssen umdrehen. Weiter geht es dann eine kurze, wurzelige Strecke bergauf und kurz auf die Straße – Richtung Schweiz.

Unsere Pause machen wir nach der Grenze, letzte Toilettengänge in einem kleinen Laden, Trinkflaschen werden aufgefüllt für die anstehende Bergetappe mit vielen Serpentinen. Wie bei der Tour de France zieht sich das Feld schon nach kurzer Zeit weit auseinander. Die Bergwertung machen Herr Gräf, Thomas und Robin unter sich aus.  An diesem Tag sind wir also von Österreich durch die Schweiz über den Reschenpass nach Italien gefahren. 3 Länder an einem Tag mit dem Fahrrad, das soll uns erstmal jemand nachmachen! ;) Oben angekommen gibt es noch nicht die erhoffte Erholung; es müssen noch 5 Kilometer GEGEN DEN WIND (!!!) gefahren werden, da wurden die letzten Kräfte zum Treten gebraucht und die letzten Zuckermoleküle im Blut vernichtet. Manche haben bestimmt innerlich geflucht und Herrn Gräf dafür verdammt oder zumindest den Campingplatz in Nauders herbeigesehnt. Tag 2 bis jetzt also auf jeden Fall der anstrengendste!  Es waren ja auch immerhin insgesamt 1081 Höhenmeter.

Freitag, 20.7.2012

Und täglich grüßt das Murmeltier zum vorletzten Tag, dem 3ten der Alpentour mit dem Mountainbike.

Wir wissen, dass uns heute einiges an Kilometern bevorsteht, denn wir wollen ja schon einen Tag eher am Gardasee sein. Nach dem Frühstück und dem Zusammenräumen fahren wir mit unseren MTB´s los.

Die geniale Abfahrt vom Reschenpass geht nach kurzer gerader Strecke ca. 25 Kilometer stetig nach unten.

Die Höhenmeter halten sich an diesem Tag in Grenzen, die meiste Zeit geht es ziemlich gerade aus, aber anders sind 130 km an einem Tag nicht zu schaffen!

Die Kilometer werden heruntergespult, wir wollen ja unser Ziel, den Gardasee, so schnell wie möglich erreichen!

An diesem Tag wird es relativ spät, wir kommen abends an und müssen uns beeilen, die Zelte aufzustellen. An diesem Abend regnet es in Strömen. Manche Zelte halten das viele Wasser nicht aus und es entstehen kleine bis mittelgroße Wasserpfützen im Zelt. Die ganz „Harten“ bleiben im Zelt. Die anderen, fast 2/3 der Gruppe, übernachten im  Hallenbad des Campingplatzes.

Samstag, 21.7.2012

Der Countdown läuft, der letzte Tag! Man muss zu diesem Tag eigentlich nur sagen: 110 Kilometer, viel Regen und Sonne, denn das Wetter spielte uns an diesem Tag einen kleinen Streich. Wir fahren  2 bis 3 Stunden im Regen, da keine Wetterbesserung in Sicht ist. Alle werden bis aufs letzte Kleidungsstück nass, da helfen auch keine Plastiktüten am Fuß mehr, denn spätestens nach 2 Stunden tropft das Wasser in die Schuhe.

Wir haben jedoch Glück, dass es irgendwann auch wieder aufhört zu regnen und wir durch die Fahrt in der Sonne wieder trocken werden.

Nach den ersten 60 Kilometern rutscht Nick auf nassem Laub das Vorderrad weg. Aber halb so schlimm, 2-3 kleine Kratzer, das ist alles.

Darauf folgen noch 2 platte Schläuche. Von Merlin und später von Herrn Fünkner. Wir waren 30 Kilometer vom Gardasee entfernt… bevor wir aber endgültig ankommen, machen wir davor einige Pausen, um mit der gesamten Gruppe am Ziel anzukommen, so wie wir auch gemeinsam gestartet sind. Zusammen mit dem ganzen Team kommen wir am Campingplatz an und sehen bei der Abfahrt den Gardasee vor uns! Herrlich! Mit einem Spitzen-Team von zusammengewürfelten Jungs und Mädels vonder 11ten bis zur 13ten Klasse.

Herr Gräf klatscht alle ab und ist sichtlich stolz auf uns. Die erste Truppe, die eine Alpenüberquerung geschafft hat, mit ca. 4000 Höhenmetern, 350 Kilometern…, und das in nur vier Tagen!

Abends folgt dann noch das obligatorische Baden im See mit den Trikots. Abgeschlossen wird der Tag mit dem gemeinsamen Essen beim Italiener.

Sonntag und Montag, 22-23.7.2012

2 volle Tage am Gardasee. Das heißt: Entspannen, in der Sonne liegen, die Beine hochlegen und die Landschaft und die freie Zeit genießen.

Mit gemeinsamen Treffpunkten am Tag, Bilder machen mit den knallroten T-Shirts von Sportex mit der Aufschrift „Alpenüberquerung 2012“.

Die Atmosphäre ist noch entspannter als sonst.

Während die meisten am Strand sind, geht Herr Imhof seiner Leidenschaft nach – dem Surfen. Alle sind zufrieden und genießen die 2 Tage, immer auch mit abendlichen Kneipen- undBartouren.

Dienstag, 21.7.2012

Es ist 8 Uhr – alle warten auf den Bus. 11 Mädels und Jungs samt ihren Lehrern treten wieder die Heimreise an. 2 Jungs fahren mit Herrn Imhof im Auto zurück. Der Rest mit dem ICE nach München und von dort nach Würzburg. Die Fahrt zieht sich ewig hin und als der Zug in Tauberbischofsheim hält, sind alle froh wieder zu Hause zu sein!

Wir haben es geschafft!

Auf das Projekt „Alpenüberquerung 2012“ können wir mit Stolz zurückblicken und bedanken uns bei Herrn Gräf für die insgesamt 7 Tage und die aufwendige, zeitintensive Vorbereitung, den sonntäglichen Ausfahrten und die 2-Tagestour mit Halbpension im Hotel Gräf in Würzburg :)

Ebenso möchte ich im Namen der gesamten Gruppe einen großen Dank an den Fahrradfachhandel Zweirad-Esser, der uns mit Ersatzschläuchen, Ketten und sonstigen Zubehör unterstützt hat, sagen.

Merlin und Marvin Esser danken wir für die Unterstützung in allen Bereichen rund um das Fahrrad, die Techniktrainings und die Selbstverständlichkeit, unser Projekt  in ehrenamtlichem Engagement in die richtigen Bahnen zu lenken. Herrn Imhof für seinen Einsatz mit dem Auto und Herrn Fünkner als Fahrrad-Guide. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei Udo Mader, der uns leider nicht auf unserer Tour besuchen konnte, und seinem Bruder und dessen Frau bedanken, die an der 2-Tagestour die gesamte Gruppe bei sich daheim verköstigt haben.

Besonderer Dank geht an Direktor Deeg, der dieses Projekt genehmigte und damit erst möglich machte!

Alle anderen, nicht erwähnten Beteiligten und Sponsoren spreche ich ebenso an dieser Stelle meine  Dankbarkeit aus.

Ich denke, dass wir alle mit 100-prozentiger Sicherheit sagen können, dass dieses Projekt ein tolles Erlebnis war und wir, wenn wir vor der Entscheidung nochmals stünden, dieselbe Entscheidung träfen. Die Atmosphäre in der Gruppe war sehr angenehm und wir hatten die besten Lehrer dabei, die man sich dafür vorstellen kann! :-)

Jeder sollte in seinem Leben mal eine Alpenüberquerung wagen! Ich hoffe, dass das Projekt ewig währt und noch viele dieses tolle Erlebnis machen können!

„Ein Mensch, der sich ernsthaft ein Ziel gesetzt hat, wird es auch erreichen,“

Benjamin Disraeli [1]

Wir hatten das Ziel unversehrt am Gardasee anzukommen und das in weniger als 5 Tagen –

Ziel erreicht!

:-)

                                                                             

Vanessa Kuhn

 

 

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