Studienwoche – Grafikdesign

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Am 6. Mai drückte mir Herr Schenck einen Zettel in die Hand. Es handelte sich dabei um einen Wettbewerb zum Thema Grafikdesign.
Gut, Grafikdesign ist nicht unbedingt mein Ding…, aber Kunst und Design im Allgemeinen interessieren mich schon. Und außerdem kann es ja nicht schaden, an so einem Wettbewerb teilzunehmen.
Doch dann sah ich den Teilnahmeschluss. Nur noch zwei (!) Tage!!! Zum Glück hatte ich schon ein paar Bilder, die zum Thema Werbung passten. Also schnell die schönsten drei rausgesucht und ab zur Post.
Doch da erwartete mich schon das erste Problem: es gab keine passenden Kartons. Gut, eines der Bilder war schon relativ groß, aber bei der Post sollte man schon in der Lage sein Verpackungsmaterialien zu kaufen.
Voller Zuversicht machte ich mich in TBB auf die Suche nach einem geeigneten Paket. Irgendwo wird es so was schon geben!
Da hatte ich mich wohl geirrt. In keinem einzigen Laden war auch nur die Spur eines Paketes.
Zum Glück erinnerte sich meine Mutter, dass bei ihrem Arbeitsplatz häufig leere Kartons von Werbeplakaten rumlagen. Und tatsächlich, endlich war etwas Geeignetes dabei!
Also schnell meine drei Zeichnungen eingepackt und wieder ab zur Post. Jetzt konnte ich endlich alles abschicken. Ja denkste! Das Paket war zu groß!
Und was nun?! Ich hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Immerhin war am nächsten Tag schon Einsendeschluss.
Nach ewigem Falten und Biegen kriegten wir den Karton letztendlich doch noch in die richtige Größe und meiner Teilnahme am Wettbewerb stand nichts mehr im Wege.
Bald darauf kamen jedoch die ersten Zweifel auf. Waren meine Bilder wirklich für den Wettbewerb geeignet? Würden sie MICH auswählen?
Und dann kam der Brief…

Liebe Tatjana Carolan,
Sie wurden von Ihrer Schule für die Teilnahme an der Studienwoche 2008 Grafik Design vorgeschlagen (…)
Wir freuen uns sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass Ihre Arbeiten die Jury überzeugt haben und laden Sie herzlich zur Studienwoche an die Akademie Schloss Rotenfels ein.

Ich wurde tatsächlich eingeladen mit 20 anderen Schülern an der Studienwoche teilzunehmen!

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Ein paar Wochen später war es dann auch so weit! Mit dem Zug ging’s ab nach Gaggenau zur Akademie Schloss Rotenfels.
Um 5 Uhr frühs begann meine Reise auch schon. Ich musste ja schließlich pünktlich um 10 Uhr dort sein!
Und da die Anreise aus eigener Tasche bezahlt werden musste, nutzte ich natürlich eines der Bahn-Angebote aus und kaufte mir das Baden-Württemberg-Ticket.
Entspannt setzte ich mich mit einem Becher Kaffee auf meinen Platz im Zug. Doch irgendetwas stimmte nicht – ich hatte meinen Zug erwischt, auch meinen Koffer hatte ich nicht vergessen und der Kaffee war auch noch im Becher… Bis jetzt war alles fehlerfrei verlaufen. Zumindest die erste halbe Stunde.
Mit dem Schaffner kam dann auch das Desaster: Das Baden-Württemberg-Ticket gilt nämlich erst ab 9 Uhr. Und jetzt?! Gnädigerweise durfte ich weiter fahren ohne Bußgeld zu bezahlen. Nur ein neues Ticket musste her! Und das kostete mich 25€ extra. Warum wollte ich nur sparen?! Ach ja, das lag daran, dass am Fahrkartenschalter nirgends angegeben war, dass das Ticket erst ab 9 Uhr zählt. Kleiner Tipp für die Bahn: Wichtige Infos sollte man nicht erst auf dem Ticket nachlesen können (was sowieso kaum möglich ist bei geschätzter Schriftgröße 3!!!)
Egal, ich bin ja schließlich angekommen.
Und wie sich an der Endstation herausstellte, mit mir noch ca. 8 weitere Teilnehmer. Zusammen tippelten wir mit Koffern und Taschen bepackt den 10min-langen Fußweg zum Schloss, wo auch schon die anderen Schülerinnen und Schüler warteten.
Es folgte eine gemütliche Vorstellungsrunde mit Getränken und einem kleinen Snack, bei der auch gleich die Zimmereinteilung vorgenommen wurde.
Dann wurde der Ablauf der nächsten Tage erklärt: Für die kommenden 3 Tage waren verschiedene Workshops vorgesehen: Zeichnen, Mappenbesprechung und Grafikarbeit am Computer.
Die Reihenfolge durfte jeder selbst bestimmen. Und nachdem sich jeder eingetragen hatte, ging’s auch schon mit dem ersten Workshop los.

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Für mich hieß das Zeichnen. Unser Dozent war Rainer Negrelli, ein sehr lustiger und lockerer Mann. Zwar ging es in dem Kurs nur um Grundübungen, wie Schattierungen etc., jedoch war das bei dem Spaß, den wir hatten, relativ egal.
Am Nachmittag traf dann noch eine weitere Schülerin ein; neben Irina meine dritte „Mitbewohnerin“ Lulin. Die vierte, Katharina, folgte am Tag darauf während dem zweiten Workshop – Mappenbesprechung.
Leider war der Kurs nicht annähernd so lustig wie der erste. Aber da ich eh nicht vor habe in Deutschland zu studieren war der Kurs auch nicht so wichtig für mich. Und außerdem war heute ja sowieso Party angesagt! Johannes hatte schließlich am nächsten Tag Geburtstag. Und das bedeutete „Reinfeiern“! Im nahegelegenen Supermarkt wurde dann alles besorgt, was man für eine Geburtstagsparty gebrauchen konnte: Luftschlangen, Chips und Alkohol (natürlich NICHT hochprozentig ;-)). Bei der ausgelassenen Stimmung hatten wir die Chance uns alle noch besser kennenzulernen.
Und so feierten wir bis drei Uhr morgens. Lange schlafen konnten wir natürlich nicht. Immerhin ging’s schon um 7 Uhr ab nach Stuttgart zur Besichtigung der Kunsthochschule. Das war wirklich interessant, doch der vorige Abend machte uns doch allen sehr zu schaffen. Selbst der Busfahrer war über die sehr ruhige Fahrt erstaunt. Nach einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft wurden wir alle dann doch etwas fitter. Und so stand der EOn-Ausstellung nichts mehr im Wege. Zahlreiche Plakate zum Thema Energie schmückten das Innere des EOn-Gebäudes. Von verspielt bis ernst war alles dabei.
Obwohl wir viel Spaß in Stuttgart hatten, waren wir doch froh nach einem langen Tag und einer sehr kurzen Nacht endlich ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag stand nämlich der dritte und somit letzte Workshop auf der Liste: Grafikdesign.
Aufgabe war es, ein CD-Booklet zu entwerfen. Verwendet haben wir dafür das Programm Photoshop. Nach einer kurzen Einführung in das Programm durfte jeder los legen und sein Booklet nach Herzenslust gestalten. Herausgekommen sind ein paar sehenswerte Kreationen.

Mit dem folgenden Tag ging die Studienwoche auch schon wieder zu Ende. Um unsere Erlebnisse auch für Familienangehörige und Freunde teilen zu können, gestalteten wir eine Abschiedsfeier, in der alle Werke ausgestellt wurden. Bei Kaffee und Kuchen erhielt jeder der Teilnehmer noch eine Urkunde und ein kleines Geschenk. Danach gings leider schon nach Hause. Ein weiteres Treffen ist aber schon in Planung.

Artikel: Tatjana Carolan

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