Dass Jugendliche ihren ganz eigenen Gebrauch von Sprache haben, ist längst kein Geheimnis mehr.
Egal, ob Kürzel, eingedeutschte Worte, Neuschöpfungen oder Szeneworte, dem Wortspektrum unserer Generation sind kaum mehr Grenzen gesetzt.
Während die verwendeten Worte für unsere Altersklasse schon zum täglichen Standard geworden sind, kann es für Lehrer, Eltern und Großeltern allerdings sehr schnell zum „Abturn“ werden.
Jugendsprache ist jedoch nicht gleich Jugendsprache: die Worte selbst, aber vor allem der Gebrauch sind stark abhängig von Herkunft und der Szene, welcher die „Kids“ angehören.
Zur Sprache selbst gehören nicht nur die genutzten Worte, auch der „Slang“ ist von großer Bedeutung.
Auch wenn die „Erzeugerfraktion“ oft vieles nicht „checkt“, genießt die Szenesprache mehr Akzeptanz als vielleicht angenommen wird.
Neben dem Wörterbuch für die Begriffe der Jugendsprache, welches von der Duden-Redaktion und dem Hamburger-Trendbüro entwickelt wurde, bietet Langendscheidt die Möglichkeit, über das Jugendwort des Jahres online abzustimmen.
2010 hat dar Ausdruck „Niveaulimbo“ das Rennen gemacht. Diese Wortneuschöpfung setzt sich zusammen aus den Worten „Niveau“ und „Limbo“ und wird vor allem genutzt, um den Verlauf von kenntnisarmen Gesprächen zwischen Jugendlichen beschreiben zu können, aber auch, um das immer tiefer sinkende Niveau des Fernsehprogramms auszudrücken. Auch die Social-Networks werden durch das Jugendwort 2010 angesprochen: Auf Plattformen wie Facebook und StudiVZ lassen sich sogenannte „Niveaulimbo-Gruppe“ ausfindig machen.
Doch welche Kriterien muss das „Jugendwort“ mit sich bringen, um zu siegen?
Die Jury, welche aus Schülern und Journalisten zusammengesetzt ist, achtet vor allem auf den gesellschaftlichen Bezug des Wortes.
Neben diesem Kriterium sollte das Wort kreativ sein, es sollte Umstände möglichst einfach beschreiben und für möglichst viele Bereiche genutzt werden können – Wortneuschöpfungen sind ebenfalls sehr beliebt.
Die Top 4 der Jugendworte 2010 sind:
1. Niveaulimbo
2. Arschfax
3. Egosurfen
4. Speckbarbie
Gekürt wurden diese Worte von der 7-köpfigen Jury, welche sich zusammensetzt aus dem Münchner Langenscheidt-Verlag, der Jugendzeitung „Spiesser“ und dem Social Network „MySpace“.
Jugendsprache wird also nicht nur immer populärer, sondern auch akzeptiert. Die jährliche Wahl des Jugendworts ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass die „Sprache“ in der Gesellschaft angekommen ist und ihren festen Platz eingenommen hat.
Artikel: Virginia Templeton
Materialien für Lehrer und Schüler
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- „Jugend im Selbstspiegel“ – eigene Texte mit Zeichnungen, präsentiert in einer öffentlichen Lesung: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-mensch-mit-dem-schizophren-denkenden-herzen-und-der-verwirrten-seele/
- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
- „Die Macht der Disziplin“ – diszipliniert → erfolgreicher, stressfreier und glücklicher: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
- „Faule Säcke, werdet Lehrer!“ – billiger Populismus gegen den Lehrerberuf durchs Kultusministerium: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/faule-saecke-aller-laender-werdet-lehrer-in-baden-wuerttemberg/