Trainer einer Gardetanzgruppe zu sein hört sich an, als wäre es etwas total Selbstverständliches und Einfaches. Doch was dahinter steckt, wird sehr oft unterschätzt. Als Trainerin sorgt man nicht nur dafür, dass die Kinder den Sport, den sie machen, auf ihrem höchsten Leistungslevel bringen, sondern man muss sie jedes Mal aufs Neue dafür begeistern, sie wohlfühlen lassen, ihren Ehrgeiz wecken, sich um sie kümmern, wenn sie sich verletzen sollten (-was durchaus auch der Fall ist beim Gardetanz) und erkennen, wenn es ein Problem bei ihnen gibt.
Was man können muss, um ein Trainer zu sein? – Naja, ein Fuß vor den anderen setzen können. Die Regeln, die der Trainer beim Erstellen des Tanzes einhalten muss, bekommt man dann auf verschiedenen Trainer-Schulungen gezeigt.
Dort werden einem auch verschiedene Schritte und Dehnübungen beigebracht. Ist eine Schulung abgeschlossen, wird diese im Trainer-Ausweis vermerkt.
Ich bin ein sogenannter Nachwuchs-Trainer bei der NG Lauda. Als ich vor zwei Jahren gefragt wurde, ob ich Lust hätte das zu machen, habe ich ohne zu zögern zugestimmt. Zusammen mit drei anderen Mädchen erlernen wir das Handwerk des Trainer-Seins. Da wir bisher alles nur aus der Sicht eines Tänzers kannten, wurden die ersten Trainingseinheiten ein heftiger Schock für uns. Was uns als Tänzer nie aufgefallen ist, wird einem aus der Trainerperspektive plötzlich sehr deutlich. Zum Beispiel: Wenn die ganze Gruppe anfängt zu quatschen und man selbst mittendrin dabei ist, kommt einem der Lautstärkepegel vollkommen normal und legitim vor. Doch steht man erstmal vor dieser Masse aus 38 Mädchen, die genau in dem Alter sind, in dem sie sich unbedingt alles erzählen müssen, ist es ganz schön schwer dagegen anzukämpfen.
Es steckt jedoch auch viel Spaß dahinter und die Liebe zum Tanzsport. Ohne diese zwei Faktoren sollte man den Posten des Nachwuchstrainers auch nicht antreten.
Und wenn dich die Tänzer beim Tanzen anlächeln, ohne dass man sie dazu aufgefordert hat, weißt du, du hast alles richtig gemacht.
Und wenn sie dich auch nach dem Tanz noch anlächeln, weißt du, was du ihnen bedeutest, weißt du, jetzt sind wir eine Gemeinschaft in Sieg und Niederlage, in Glück und Schmerz, ein unbeschreibliches Gefühl!
Artikel: Franziska Wolf
Fotos: Franziska Wolf
Materialien für Lehrer und Schüler
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
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- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
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