Vom Babybauch im neunten Monat über das Auslösen eines Tsunamis bis hin zum Erforschen der eigenen Körperwärme – im Science House kann man alles einmal ausprobieren: „Eine Erlebnisreise durch Wissenschaft und Technik“.
Seit Mai 2007 können Besucher allen Alters mehr über die komplexe, geheimnisvolle Welt der Wissenschaft und Technik erfahren. Denn seitdem ist das große, würfelförmige Gebäude im Eingangsbereich des Europaparks geöffnet und fasziniert seine Besucher mit 80 Exponaten zu den Themenschwerpunkten „Entdecken und Erfinden“, „Mensch“ und „Natur“.
Fad und trocken klingende Wörter wie „Chemie“, „Nanotechnologie“ und „Robotik“ erlangen hier durch interaktive Versuche eine total neue, aufregende Bedeutung, die Lust auf Mehr macht. Wer hat schon mal von sich behaupten können eine mathematische Formel nachgelaufen zu sein?
Herr Lerch und Frau Willmer-Klumpp machten es möglich, als sie eine leer stehende, Freiburger Sparkassenfiliale nach amerikanischem Vorbild in ein Wissenschaftscenter verzauberten. Ganz nach dem Motto „Lernen macht Spaß“ kann man sich hier auf eine Entdeckungsreise durch die Welt des Wissens begeben.
„Entdecken und Erfinden“ im Erdgeschoss des Science House
Hier wohnen Energie, Nanotechnik, Photonik, Robotik und die Chemie nebeneinander und formen eine prickelnde Basis zum Erforschen und Erkunden, wobei alle Sinnesorgane angeregt werden.
Dies trifft vor allem auf den Bereich der Chemie, wo man ein gutes Fingerspitzengefühl beweisen kann. Neben Quietschentchen, Mikrofasertüchern oder Reifenteilen, die es zu ertasten gilt, gibt es viele kleine Hocker aus den unterschiedlichsten Materialien, die auf eine kurze Rast einladen. Um zu verhindern, dass der Lerneffekt bei einem solchen Päuschen zu kurz kommt, kann man ringsherum mehr über den Stoff erfahren, auf dem man es sich gerade bequem macht – Grapschen erwünscht!
Wer genug gesessen ist und seine Gemüter wieder auf Trab bringen möchte, kann dies tun, indem er eine mathematische Formel nachläuft, was sich als trickreicher herausstellen wird, als es zunächst erscheint. Mithilfe von Ultraschall, wie es auch Schiffe oder Tiere wie Wale nutzen, wird der abgegangene Abstand gemessen und in Bezug zur Laufzeit gesetzt, so dass man seinen (Miss-) Erfolg auf einem Monitor verfolgen kann. Die Photonik hat aber noch mehr zu bieten: Telefonieren mit einem Lasertelefon oder Messen der Sprunghöhe mit Hilfe eines Lasers lässt die Welt des Lichts in neuem Glanz erstrahlen.
Ein paar Meter weiter bei der Nanotechnologie schrumpft die Welt dann auf dem „Walk of Dimensions“ aufs Kleinste zusammen. Man lernt Rastermikroskope zu verstehen, kann sie modellhaft bedienen und einen wenige Nanometer langen Draht konstruieren und eh man sich versieht, befindet man sich umgeben von einer singenden Folie.
Wenn man dann überhitzt von Faszination und Erstaunen vor die Wärmekamera im Sektor „Energie“ tritt, kann den eigenen Wärmehaushalt erforschen. Wie warm bin ich wo? Das verrät ein großer Flachbildschirm, der die bunten Farben, die er anzeigt, in Temperaturstufen einteilt.
Die Robotik veranschaulicht dann die Hergehensweise einer vollautomatischen Produktion. Durch Knopfklick kann man ein Werkstück auswählen, das dann vom Lager bis hin zur Fertigstellung in die Hände von Robotern gegeben wird. Mit Hilfe einer Kamera kann man es dann auf Schritt und Tritt verfolgen.
Es wird lebendig – im ersten Stock des Science House
„Natur“ und „Mensch“ helfen uns das Leben auf der Erde mit allen Begleiterscheinungen besser zu verstehen. Ob Baum, ob Mensch oder Naturereignisse, im ersten Stock des Science House kann man Ursachen, Gründe und Zusammenhänge erkunden und begreifen.
Wer wissen will, wie weit ein Seismometer ausschlägt, wenn man neben ihm hüpft, kann dies im Bereich der Naturereignisse ausprobieren und mehr über das Messen von Erdbeben erfahren. Eine völlig neue Sicht bietet auch der Globus, der die Höhenunterschiede der Erde, die sonst in Atlanten mit Farben von Hellgrün bis Dunkelbraun dargestellt sind, ertastbar macht. Was für die Augen bietet das Modell einer Küstenlandschaft, das es ermöglicht Tsunamis auszulösen und die Auswirkungen auf sich wirken zu lassen.
Für diejenigen, die nach den erlebnisreichen Informationen Gehirnfutter benötigen, um neue Energie zu schöpfen, steht ein Traubenzuckerautomat bereit. Einfach die wichtigen Komponente der Photosynthese eingeben und schon rattert das Produkt durch eine kleine Öffnung. Was noch alles im Inneren eines Baums vor sich geht, wird im Science House nicht in eine Schublade gesteckt: Viele kleine ausziehbare Fächer halten Informationen zum Innenleben eines Baums bereit. Der Themenbereich schlägt seine Wurzeln aber noch weiter aus. So erfährt man hier beispielsweise auch, was der Minirock mit einer Baumscheibe zu tun hat.
Der Übergang von „Baum“ zu „Mensch“ bilden unsere Bausteinchen: die Zellen. In unterschiedlichster Form hängen sie an der Decke. Ein Querschnitt einer Riesenzelle hilft deren Bestandteile zu verinnerlichen. Von den Bausteinen der Menschen über die Anatomie bis hin zur deren Entstehung, hier wird alles anschaulich erklärt. Dies gelingt den Initiatoren beispielsweise durch einen Babybauch zum Anziehen, der die Leiden einer Schwangeren im neunten Monat nachvollziehen lässt.
Zu den spannenden, interaktiven Exponaten findet man immer eine kleine Infotrommel, die beschreibt, erklärt und weiterführt. Die ganze Ausstellung des Science House kann man so unter das Motto „Learning by doing“ setzen, wobei sich Spaßfaktor und Lerneffekt perfekt ergänzen. Aber nicht nur dieser Spagat ist gelungen. Die unterschiedlichen Themen halten aufschlussreiche Erlebnisse für alle Altersklassen bereit, so dass Opa, Papa und Sohn gleichermaßen fasziniert werden. Zusätzlich bietet das Wissenscenter verschiedene Entdeckertouren an, die beispielsweise zu einem kleinen Abenteuer mit Oma und Opa führen können.
Nicht nur Familien, sondern auch für Schulklassen ist das Science House ein attraktives Ausflugsziel. Lehrer können ihre Klassen zu verschiedenen Workshops anmelden und bekommen sogar Arbeitsblätter gestellt.
So ist das neben dem Europa Park klein wirkende Science House eine Attraktion für sich. Diese gilt es zu entdecken und jeden Winkel darin zu erforschen, um aus jedem aufregenden Erlebnis, das sich darin verbirgt, mehr über uns selbst, die Welt und die Möglichkeiten, die uns die Wissenschaft bietet, lernen zu können.
Förderverein Science und Technologie e.V.
Europa-Park-Straße 2
77977 Rust
Tel.: 07822 300799-22
www.science-house.de
Ansprechpartner: Charlotte Willmer Klumpp
Artikel: Julia Spiesberger












Materialien für Lehrer und Schüler



- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- „Jugend im Selbstspiegel“ – eigene Texte mit Zeichnungen, präsentiert in einer öffentlichen Lesung: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-mensch-mit-dem-schizophren-denkenden-herzen-und-der-verwirrten-seele/
- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
- „Die Macht der Disziplin“ – diszipliniert → erfolgreicher, stressfreier und glücklicher: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
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