Der Bärenland-Puppenspieler

Die visionäre Idee von Tourismusdirektor Pascal Jenny, in Arosa ein Bärenland zu schaffen, hat mich von Anfang an fasziniert. Ich freute mich sehr über die große Zustimmung zum Bau der tiergerechten Anlage. Als dann im Juli 2018 der erste Bär, Napa, ins Bärenland einzog, hielt mich nichts mehr zurück. Ich musste nach Arosa. Dort staunte ich sehr über die großzügige Anlage. Ein wenig traurig stimmte mich jedoch die erste Begegnung mit Napa. Denn er war verfettet, besaß keine Kondition und drehte monoton seine Runden, eine Folge seiner langen Gefangenschaft im Osten Europas.

Im Februar 2019 kamen zwei weitere Bären aus Albanien in Arosa an, Amelia und Meimo. Ich konnte es kaum erwarten, sie zu sehen. Als sich die Türen Anfang Juni 2019 für die Besucher öffneten, war dieses Mal der Anblick ein ganz anderer. Ich sah zwei Bären, die gesund aussahen und sehr zärtlich miteinander umgingen. Ende Juli 2019 durfte man dann alle drei Bären gleichzeitig beobachten. Da klopfte mein tierliebendes Herz endgültig vor Freude.

Keiner meiner Besuche verging, ohne dass mir die Bären einen glücklichen und schönen Tag schenkten. Bei einer meiner Heimfahrten im Bärenland-Zugwagen der Rhätischen Bahn ließ mich der Gedanke nicht mehr los, meine Begeisterung und Freude mit den Kindern und den erwachsenen Besuchern zu teilen.

Ich hatte unterdessen eine Ausbildung als Puppenspieler begonnen und dachte mir, ich könnte doch den Kindern auf der Fahrt nach Arosa ein Puppentheater über die Bären vorspielen, hatte ich doch bei meinen Besuchen immer wieder viel Wissenswertes von den Tierpflegern mitbekommen. Ich war noch nicht in Chur angekommen, da stand fest: Ich muss ins Verwaltungsgebäude der Rhätischen Bahn und dem Verantwortlichen für die Kinderfahrten meine Idee vorstellen.

Er hörte mir zu und bald überschlugen sich die Ereignisse. Ich bekam einen positiven Bescheid. Mit meinen Enkelkindern und den drei Bärenpuppen wurden dann noch Werbefotos hergestellt. Am ersten Dienstag im Juli 2019 war schließlich Premiere: Als Puppenspieler Lumpaz in einem speziell angefertigten Kleid wurde ich ins kalte Wasser geworfen. Doch was gab es Besseres, als meine Ausbildung mit praxisbezogenen Auftritten vor den Erwachsenen und ihren Kindern zu testen? Mit jeder Fahrt nach Arosa fiel mir das Spielen leichter, und meine Freude wurde immer größer. So wurden es bis im Herbst neun Fahrten. Die Wagen waren jedes Mal so voll, dass kein Schaffner mehr den Weg hindurch fand.

Kürzlich bekam ich den Bescheid, dass auch im Jahr 2020 im Sommer und Herbst wieder Fahrten mit Puppenspieler Lumpaz im Bärenland-Zug stattfinden werden. Auf der Homepage der Rhätischen Bahn sind dann die Daten aufgeführt. Bist auch du bei einer der Fahrten dabei? Übrigens: Zu den Bären im Arosa Bärenland hat Lumpaz auch drei Büchlein mit viel Text und schönen Fotos herausgebracht. Sie sind auf den Fahrten erhältlich.

Artikel: Andi Triet

Foto Copy Right: Stiftung Arosa Bären / VIER PFOTEN

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