„Der innerste Kern der Würth-Unternehmenskultur ist die Würth-Führungskultur, sie ist das politische Herzstück, aus dem heraus die ganze Würth-Gruppe lebt, wächst und prosperiert.“ (Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold Würth)
Die Führungskultur ist bei Würth der Bestandteil, der das Unternehmen zum beständigen gesunden Erfolg führt, denn wenn man beständigen Erfolg anstrebt, ist eine anständige, ernst genommene Führungskultur unabdingbar, denn diese führt zu einem gesunden Erfolg, welcher die Grundlage für den beständigen Erfolg bildet. Deshalb bezeichnet der Firmenchef Reinhold Würth die Führungskultur auch als Herzstück des ganzen Unternehmens. Doch um verstehen zu können, wie man diese definiert, muss man ein Blick auf die Entwicklung der Führungskultur in Bezug auf die Geschichte werfen.
Diesen Entwicklungsgang, welcher positive und negative Auswirkungen von Führungskultur beinhaltet, wird bei einer Ausstellung in den Gebäuden auf dem Drillberg klar veranschaulicht. Doch warum befindet sich diese spezielle Ausstellung ausgerechnet in den Hallen der Würth Industrie Service GmbH? Hierzu muss man die Vergangenheit des Geländes, welches sich auf dem sogenannten „Drillberg“ befindet, wissen, denn bis 1993 befand sich auf dem diesem die Deutschordenskaserne. Nachdem die Gebäude nach 1993 beinahe sieben Jahre leer standen, ergriff Würth die Chance den Drillberg zu dem Berg ihres weiterführenden Erfolgs zu machen.
Doch die Generale der vorherigen Kaserne und die Firma selbst wollten den Gedanken an die Vergangenheit nicht so einfach in Vergessenheit geraten lassen. Während des Aufbaus einer weiteren Niederlassung Würths in Bad-Mergentheim entstand durch Zusammenarbeit mit den Generälen folglich die Idee, in einer Ausstellung die Vergangenheit in Blick auf die Entwicklung der Führungskultur, lebendig werden zu lassen. Nach dem Einzug von Würth 1999 in die Gebäude der ehemaligen Kaserne hat es unter besonderer Mitarbeit von General a.D. von Geyso, welcher wissenschaftlicher Verantwortlicher der Ausstellung war, und der Hilfe von Experten doch seine Zeit benötigt, bis die Ausstellung im Oktober 2009 eröffnet wurde. Armin Rother übernimmt heute die Führung durch das kleine Museum, welches mehr als 800 Jahre Geschichte mit dem Schwerpunkt „Führungsmerkmale“ aufzeigt. Herr Rother war 33 Jahre lang Berufssoldat, nachdem er mit 18 Jahren der Wehrpflicht nachkam, wodurch er die Vergangenheit des Geländes selbst lebte. Auch er war ebenfalls Mitwirkender, als sich die Ausstellung noch in ihren Startlöchern befand.
Doch wie ist Führung zu verstehen, wo findet sie statt? Die verschiedenen Elemente der Führungskultur, welche in der Grafik zu sehen sind, sind notwendig, um von Führung sprechen zu können. Jedes Element muss vorhanden sein, so dass Führungs-kommunikation herrscht, welche stattfinden muss, um nicht nur von Führung, sondern von Führungskultur sprechen zu können. Zeit und Ort, an dem Führung ausgeübt wird, ist nicht zu bestimmen, da sie jederzeit und überall notwendigerweise, aber auf unterschiedlichen Ebenen stattfindet. Doch so wie Führung und ihre verschiedenen Elemente innerhalb der letzten hundert Jahre einen Fortschritt verzeichnet haben, so gab es auch Rückschläge, bei denen Führung missbraucht worden ist. Die Zeit des Nationalsozialismus‘ ist dafür leider ein Beispiel, da in dieser Zeit verschiedene Elemente der Führungskultur unterschlagen worden sind und somit keine Führungskommunikation zwischen den Geführten und dem „Führer“ stattgefunden hat. Widerstandskämpfer, wie die Geschwister Scholl, sind ein positives Gegenbeispiel. Mit ihrer Wertebasis und ihren demokratischen Visionen wollten und haben sie einen Widerstand gegen den Führungsmissbrauch zu Zeiten des Nationalsozialismus gelebt. Doch diese Wertebasis haben sie mit dem Tod bezahlt. Die heutige Führungskultur lebt aber genau von diesem Kampf, eine faire, kommunikative und demokratisch durchdrungene Führung zu entwickeln, denn nur so konnte aus Führung Führungskultur entstehen.
Warum aber die „Kultur“ bei der Führung so wichtig ist, erklärt sich ganz einfach: Nur die Führungstechnik alleine macht einen zum Betriebswirt, die Führungskultur lässt einen zum Unternehmer werden. Führungskultur ist also die Grundlage des langfristigen Erfolgs, jedoch nicht das Einzige, was man braucht, um Erfolg zu verzeichnen. Es ist ebenfalls von großer Bedeutung Führungsideen zu entwickeln und diese zu Leitideen, wie Zuwendung, Rücksicht, Disziplin, Fürsorge und Stützung des Schwächeren, werden zu lassen. Diese Leitideen zeichnen die Würth Industrie Service GmbH besonders aus, die Vergangenheit des Drillbergs unterstützt das Unternehmen vor allem aber in einem Punkt:
Die Stützung des Schwächeren! Denn im Rahmen des Bundeswehr galt schon immer:
Die Gruppe kann nur Erfolg haben, wenn man den Schwächeren unterstützt!
Die Truppe kann nur so erfolgreich sein, wie ihr schwächstes Glied!
„Die Unternehmenskultur der Würth Group ist geprägt von Vertrauen, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit, Berechenbarkeit, Zuverlässigkeit und Fairness.“ (Reinhold Würth)
Durch die Grund- und Leitsätze der Würth GmbH, sichtbar in dem Zitat von Professor Würth, konnte sich diese Aussage zu einer der Wichtigsten entwickeln, denn sie spiegelt dendurch die Grund- und Leitsätze geprägten Führungsstil wider, welcher das Unternehmen mit Sicherheit immer wieder neues Wachstum, Entwicklung und Erfolge bringen wird. Ein Beispiel für die große Nähe zum Mitarbeiter, welche die Grundsätze „verspricht“, ist, dass Würth die letzte Wirtschaftskrise gemeistert hat, ohne nur einen einzigen Mitarbeiter entlassen zu haben. Die Vision im Jahre 2020 zweitausend Mitarbeiter in Bad-Mergentheim zu beschäftigen und trotzdem Jobs und Ausbildungen mit Zukunft und Sicherheit vergeben zu können, ist deshalb nicht unrealistisch.
„Führung wird zur Kultur, wenn sie Wille und Tat mit allen geistigen und seelischen Kräften in freier Verpflichtung auf ein gemeinsam getragenes Ziel ausrichtet.“ (Führungskultur rund um den Trillberg – einst und jetzt; 2. erw. Auflage 2011; WÜRTH)
Artikel: Natascha Haberkorn
natascha.haberkorn@gmx.de
Fotos: Klaus Schenck
eingestellt von: Tobias Rösch
Materialien für Lehrer und Schüler
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- „Jugend im Selbstspiegel“ – eigene Texte mit Zeichnungen, präsentiert in einer öffentlichen Lesung: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-mensch-mit-dem-schizophren-denkenden-herzen-und-der-verwirrten-seele/
- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
- „Die Macht der Disziplin“ – diszipliniert → erfolgreicher, stressfreier und glücklicher: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
- „Faule Säcke, werdet Lehrer!“ – billiger Populismus gegen den Lehrerberuf durchs Kultusministerium: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/faule-saecke-aller-laender-werdet-lehrer-in-baden-wuerttemberg/