Internationale Ministrantenwallfahrt Rom 2010

img1

Vom 01. bis zum 07. August machten sich etwa 11.000 Ministranten der Erzdiözese Freiburg auf den Weg nach Rom, um die „Quelle des Lebens“ zu finden. Auch ich machte mich voller Spannung auf die Reise in die ewige Stadt. Nach knapp 16 Stunden Busfahrt erreichte unsere Gruppe ihr Ziel: vor dem Termini betraten wir die italienische Hauptstadt. Die Betriebsamkeit von Menschen und Autos war vor dem Hauptbahnhof natürlich enorm und mit der Aufgabe, das Gepäck beisammen zu halten, hatte man alle Hände voll zu tun. Endlich konnten wir unser Hotel betreten und durften auf unsere Zimmer – jedoch mussten zunächst sämtliche Koffer in die verschiedenen Stockwerke geschleppt werden, da der Aufzug streikte. Total am Ende wollte eigentlich jeder nur noch schlafen, doch die Diözesane Eröffnungsfeier in St. Paul vor den Mauern wartete. Mit der Metro fuhren wir zu unserem ersten Ziel und spätestens in diesem Verkehrsmittel wusste man, was Enge hieß. Immer mehr Menschen drängten sich in eine Bahn, die eigentlich schon voll war, jeder war damit beschäftigt seine Wertsachen im Auge zu behalten, bei der Gruppe zu bleiben und nicht umzufallen (was bei dem Gedränge jedoch eigentlich nicht möglich war). Darauf bedacht, die richtige Haltestelle nicht zu verpassen, fuhren wir zur Basilika St. Paul vor den Mauern, wo sich jeder auf den Boden setzte, um den Eröffnungsgottesdienst mit Weihbischof Rainer Klug zu feiern. Die scheinbar unendliche Menschenmenge machte es einem nicht gerade einfach, bequem zu sitzen und die Lautstärke war alles andere als angemessen, weshalb man die meiste Zeit nichts verstand und mit der Müdigkeit kämpfte. Nach dem Gottesdienst ging es mit der U-Bahn zurück zum Hotel und nach einem Abendessen holte jeder seinen Schlafmangel nach.

img1
img1
img1
img1

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur Kalixtus-Katakombe, die wir nach einem Gottesdienst besichtigten. Das unterirdische Rom mit seinen vielen Gängen war beeindruckend und der Gedanke, wie viele Jahre diese bereits zählten, erfüllte einen mit Ehrfurcht. Am Mittag gingen alle Freiburger Minis zur Piazza Navona, um den geplanten Flashmob auszuführen. Gemeinsam mit unserem Paket stellten wir uns auf den Platz und warteten den Zeitpunkt ab, um dann gemeinsam Tausende von Seifenblasen in den Himmel von Rom zu pusten und diesen in ein schimmerndes Seifenblasenmeer zu verwandeln. Später ging es dann auf den Petersplatz, um am internationalen Programm teilzunehmen und mit den unterschiedlichen Wallfahrtstüchern die Nationalitäten zu vertreten. Wir hatten die Farbe „Vanilla“, die jedoch eher aussah wie der Stoff einer Tragetasche, sodass jeder scharf darauf war sein Tuch zu tauschen. Wenn jedoch 45.000 vanilla-farbene Tücher auf knapp 10.000 andere treffen, ist dies schier unmöglich. Die meisten von uns fuhren deshalb mit derselben Farbe wieder nach Hause. Am Abend gingen wir dann erstmals auf die Spanische Treppe, wo aufgrund von Gesang und Gitarrenmusik richtig gute Stimmung herrschte. Am Mittwoch, den 04. August, war es dann endlich so weit: Um 10.00 Uhr würde die Papst-Audienz beginnen und die Spannung bei jedem Einzelnen war deutlich anzumerken. Da wir einen guten Platz wollten, machten wir uns früh auf den Weg, wodurch wir einen Platz am Gitter des Weges, auf dem der Papst mit seinem Papamobil fahren würde, ergattern konnten. Das Vorprogramm sorgte für Stimmung, denn der Heilige Vater verspätete sich. Ungeduld machte sich bereits breit, als ein Hubschrauber Runde um Runde über den Platz flog und der Papst winkte. Ein lautstarkes „Benedetto“ ertönte auf dem ganzen Petersplatz und alle winkten zurück. Kurze Zeit später erschien Papst Benedikt XVI. endlich. Zum Erstaunen vieler mit einem roten Hut statt mit Pileolus. Bei seiner Fahrt mit dem Papamobil hatten wir freie Sicht und standen etwa zwei Meter von ihm entfernt. Gespannt wurde die Audienz verfolgt und die Ansprache des Heiligen Vaters in den verschiedenen Sprachen wurde interessiert aufgenommen. Am Abend besichtigten wir dann die vielen Brunnen der Stadt, unter anderem auch den bekanntesten Brunnen der Stadt, den Trevi-Brunnen. Am nächsten Tag waren alle blau – jedoch nicht im Kopf, sondern äußerlich, denn es war „Blue Day“. Alle Freiburger Minis sollten blaue Kleidung tragen und so machten auch wir uns ganz in Blau auf den Weg ins antike Rom, das heute auf dem Programm stand. Neben dem Forum Romanum besuchten wir das Kolosseum, das wir erst nach langem Anstehen erobern konnten. Am Nachmittag ging es dann in den Petersdom und auf die Kuppel, von wo aus man einen traumhaften Blick auf Rom hatte, den man sich jedoch erst verdienen musste, da zuvor 510 Stufen erklommen werden mussten und die Wege immer enger wurden. Abends ging es dann noch einmal an die Spanische Treppe, bevor wir uns am nächsten Tag ans Packen machten und die letzten Ausflüge unternahmen. Ich entschied mich für eine Tour zur Pyramide und zum Brunnen der Wahrheit, bevor wir zum Abschlussgottesdienst mit Erzbischof Robert Zollitsch gingen. Um 21 Uhr fuhren wir schließlich ab und die Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom 2010 ging mit viel Wehmut zu Ende. Doch die nächste kommt bestimmt!

 

Artikel: Patricia Haberkorn

Materialien für Lehrer und Schüler

Weitere Artikel zum Thema