Kickboxen – nicht nur was für harte Männer

Ein Sport, um sich abreagieren zu können, für eine bessere Kondition, Selbstbewusstsein und Aggressionsabbau. Seit 2 ½ Jahren trainiere ich nun schon in Ilmspan im Kenjukate Zentrum. Disziplin ist das A und O. Regelmäßiges Training ist die Voraussetzung. Wenn man als Frau erzählt, dass man Kickboxen macht, reagieren die meisten Männer etwas ängstlich. Da kommen dann die Vorurteile zum Vorschein, etwa, dass man ein „Mannsweib“ sei. Das ist natürlich Quatsch! Immer mehr Frauen betreiben Kampfsport und immer mehr Frauen Kickboxen. Der Sport bietet einen prima Ausgleich zum langweiligen Alltag, zum Stressabbau und zum Erlernen, wie man sich im Ernstfall verteidigen kann.

Jeden Mittwoch und Freitag trainiere ich ca. zwei Stunden im Kenjukate Zentrum. Die ersten Trainingsstunden waren natürlich sehr hart und am Anfang dachte ich, ich würde die verschiedenen Schlag- und Tritttechniken nie lernen. Doch mein super Trainer Jürgen Müller brachte mir diese innerhalb kürzester Zeit bei und war auch immer sehr geduldig mit mir. Bald stand auch schon das erste Turnier bevor. Ich hatte gerade erst meine Gelbgurtprüfung abgelegt. Mein Trainer und ich fuhren gemeinsam zum Austragungsort. Mit jedem Meter, den wir uns näherten, wurde ich nervöser. Endlich angekommen trafen wir noch einige Mitglieder aus Jürgens anderer Kampfsportschule in Würzburg. Sie waren schon viel erfahrener mit Turnieren und hatten auch alle schon einen höheren Gürtel als ich. Jürgen versuchte mir meine Nervosität zu nehmen. Wir liefen durch die Halle, in der noch nicht allzu viel los war, und er erklärte mir die Markierungen auf dem Boden, die Eingrenzung des Kampfbereiches. Außerdem gab er mir wichtige Tipps. Der erste Schlag direkt nach dem Start ist der wichtigste, da mit ihm niemand rechnet, also ein gewonnener Punkt. Jetzt hieß es erstmal abwarten, denn zuerst wurden andere Kampfsportarten vorgeführt. Nach zwei Stunden des Wartens und gemeinsamen Aufwärmens mit den anderen war es endlich so weit, wir wurden eingeteilt. Frauen, weiß, gelb und orangener Gürtel unter 18. Ich war sehr aufgeregt, Adrenalin schoss mir durch die Adern. Es ging los, der erste Kampf, mein erster Kampf. Die beiden Außenkampfrichter standen bereit, der Hauptkampfrichter stand da. Begrüßung zum Hauptkampfrichter, Begrüßung zueinander (jeweils eine Verbeugung) – und ready to fight, kämpft! Das war es! Ich erinnerte mich daran, was Jürgen mir sagte, ich setzte sofort einen Schlag an – und Treffer! Punkt für mich. Den zweiten Treffer kassierte allerdings ich. Direkter Schlag ins Gesicht, ich hatte meine Deckung offen, ein kurzer Moment unaufmerksam. Punkt für meine Gegnerin. Nach zwei Minuten war der Kampf zu Ende. Die anderen Kämpfe in meiner Gürtel- und Altersgruppe wurden noch ausgetragen und immerhin belegte ich den dritten Platz. Ich war ziemlich zufrieden für meinen ersten Kampf. Stolz nahm ich meinen Pokal entgegen.

Mittlerweile habe ich den orangenen Gürtel und habe schon mehrere Turniere hinter mir. Die Nervosität vor den Wettkämpfen werde ich wohl nie verlieren, jedes Mal gibt es mir einen Kick. Dank dem Kickboxen bin ich fitter geworden, meine Kondition hat sich verbessert und ich bin gelenkiger und konzentrierter geworden. Kickboxen ist kein Sport, um wild um sich zu schlagen, man braucht Köpfchen, nicht nur Kraft. Es geht ums taktische Denken und um Schnelligkeit. Patzer wie bei meinem ersten Kampf sollten mir nicht mehr passieren. Im Training lernen wir auch etwas zur Selbstverteidigung, was übrigens auch Teil der Gürtelprüfung ist. Ich denke gerade das ist sehr wichtig für eine Frau. Die Vorurteile, dass Frauen, die Kickboxen machen, „Mannsweiber“ sind, sollten verschwinden, denn was ist schon falsch daran, wenn man sich als Frau in einer ernsten Situation wehren kann? Kickboxen macht mir sehr viel Spaß, den ich bestimmt auch nie verlieren werde, denn ich lerne immer mehr dazu. Mit jedem gewonnenen Kampf wird mein Ego gestärkt. Also, Männer, ihr seid nicht die Einzigen, die kämpfen können, wir Frauen können das genauso gut!

 

Artikel: Lisa Huth lisa_huth@gmx.de

Material-Hinweise fürs Abitur

Aus aktuellem Anlass: „Faule Säcke, werdet Lehrer!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/faule-saecke-aller-laender-werdet-lehrer-in-baden-wuerttemberg/ 

Thomas Mann: „Felix Krull“ + Franz Kafka: „Der Verschollene“ + Juli Zeh: „Corpus Delicti“ + Wolfgang Koeppen: „Tauben im Gras“: https://www.klausschenck.de/ks/deutsch/klassenarbeiten/abi-pflichtlektuere-ab-2023—baden-wuerttemberg/index.html

Zur Diskussion zu „Tauben im Gras“: „Schere im Kopf + Knoten in der Zunge“: https://www.klausschenck.de/ks/veroeffentlichungen/eigene-artikel/freier-geist-vs-politische-korrektheit/index.html

Johann Wolfgang v. Goethe: „Faust“ + Hermann Hesse: „Der Steppenwolf“ + E.T.A. Hoffmann: „Der goldne Topf“ + Hans-Ulrich Treichel: „Der Verlorene“: https://www.klausschenck.de/ks/deutsch/klassenarbeiten/neue-abi-pflichtlektuere—baden-wuerttemberg/index.html

Abi-Präsentationsprüfungen auf YouTube – alphabetisch nach Fächern geordnet plus eine Fülle an realisierten und ausgefallenen Präsentationsideen – erklärt und gezeigt an Referatsfotos: https://www.klausschenck.de/ks/praesentationen/abi-praesentationen/index.html

Allgemeine Abitur-Tipps: https://www.klausschenck.de/ks/deutsch/klassenarbeiten/geziele-abitur-hilfen-in-corona-einsamkeit/index.html

Deutsche Grammatik (Tabellen + Übungen): https://www.klausschenck.de/ks/deutsch/grammatik/grammatik-uebungen/index.html

Alle Deutsch-Materialien – nach Pflichtlektüre, Aufsatzarten usw. geordnet: https://www.klausschenck.de/ks/deutsch/klassenarbeiten/gezielte-vorbereitung-auf-ka–d-abi-2019/index.html

Allgemein: Jugend im Selbstspiegel – eigene Texte mit Zeichnungen: https://www.klausschenck.de/ks/jugendseiten/jugend-im-selbstspiegel—lesung/index.html

Allgemein: Stärkung aus dem Psychologie-Unterricht: https://www.klausschenck.de/ks/psychologie/psychologie-unterricht-als-staerkenseminar/index.html   

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