„Kopf hoch, Schüler!“ 1. „Grübeln ist wie Schaukeln. Man bewegt sich, kommt aber nicht von der Stelle.“

Die neue Reihe „Kopf hoch, Schüler!“ ist langfristig angelegt und stellt die Ermutigung zu entschlossenem Tun, das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit und die konkrete Hilfe aus dem Bereich „Psychologie“ ins Zentrum.

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ (Vaclav Havel)

Klaus Schenck

Liebe Schülerin, lieber Schüler,

Grübeln ist einfach blöd und nervig, das Zitat des amerikanischen Psychologen Phil McGraw in der Überschrift drückt das sehr bildhaft aus. Auch Prof. Dr. Volker Busch behandelt das Grübeln ausführlich in seinem SPIEGEL-Bestseller „Kopf hoch!“, bei Droemer 2024 zum Preis von zwanzig Euro erschienen. Ich habe für dich das Buch gelesen und destilliere nur das heraus, was für dich interessant sein könnte und wo es auch Lösungen gibt. Mir geht es nicht um allgemeines Psychologie-Wissen, sondern um konkrete Hilfe, aber teilweise helfen die Psychologie-Hintergründe, um Dinge besser zu verstehen. Und wer Dinge versteht, ist ihnen auch nicht mehr hilflos ausgeliefert. Mein „Kopf hoch!“-Brief gilt natürlich nicht bei psychischen Erkrankungen!

Der Fachausdruck für Grübeln heißt „Rumination“ und du kennst den Vorgang aus der Biologie: das Wiederkäuen bei Rindern: runter – hoch, runter – hoch, bei Rindern gibt es irgendwann ein Ende, bei uns Menschen sieht das mit dem Ende teilweise recht düster aus. Hier ein Grund, weshalb aus psychologischer Sicht das Grübeln so nervig ist: Unser Denken ist handlungsvorbereitend, also wir denken, um anschließend gezielt etwas zu tun oder zu lassen. Und genau diese Handlungsvorbereitung fällt beim Grübeln weg. Das Denken ist ergebnislos und die Gedanken drehen sich um sich selbst – ohne Lösung.

So, und nun wird es doch ein bisschen psychologisch, aber interessant. Und da der Herr Professor das viel präziser ausdrücken kann als ich, zitiere ich ab Seite 148: „Menschen, die zu Overthinking neigen, weisen ein überaktives ‚Default Mode Network (DMN)‘ auf. Dieses Netzwerk ist für ‚selbstbezogenes Denken‘ zuständig, also für Erinnerungen an die eigene Vergangenheit, die Planungen für die eigene Zukunft, aber auch für die Selbstwahrnehmung. Die hohe Aktivität im DMN erklärt wahrscheinlich, warum sich unser Denken so stark um uns selbst dreht. Gleichzeitig scheinen bestimmte Bereiche im Vorderlappen weniger aktiv zu sein, die für die Beendigung einer Handlung oder eines Gedankens zuständig sind. Dank ihnen stoppen Sie im Normalfall… Ist dieses Areal dagegen beim Grübeln weniger aktiv, können bestimmte Gedankengänge schlechter beendet werden.“

Und wann grübeln wir besonders viel? Überleg mal! Antwort: Wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht: Warum guckt der mich so blöd an? Sieht meine Kleidung dumm aus oder sogar ich selbst? Und der lächelt so süß zu mir hin – will er flirten? Es geht also um zwischenmenschlichen Kontakt, unsere soziale Rolle, unseren Status, gar um Peinlichkeit, Scham und Reue, auf jeden Fall um Gefühle, und zwar mächtige. Hier dient das Grübeln eigentlich dazu, Gefühle besser zu verstehen, sie einzuordnen und nach Möglichkeit abzuschwächen, was ja dann wiederum oft nicht gelingt.

Und dann kommt noch etwas dazu: Wir leben in einer Individualgesellschaft, wir sind auf kritische Selbstbetrachtung getrimmt – vom passgenauen Müsli bis zum optimierten Krafttraining mit Proteindrink. Und noch was: Wir setzen uns ständig Vergleichen aus, was ja das große Problem von sozialen Medien ist, aber davon versteht ihr zigmal mehr als ich, der ich keine habe, ehrlich gesagt: bewusst!

Nun wirst du ungeduldig – auf, Schenck, wo bleiben die Lösungen? Gleich, ich blättere auf Seite 157 vor und finde drei Fragen als Lösungsansatz so gut, dass ich sie zitiere:

  • „Ist das Problem überhaupt durch Nachdenken lösbar? Die Frage ist äußerst wichtig, denn oft ist es besser, einfach zu handeln, statt zu denken.
  • Bringt mich das Denken aktuell weiter? Auch diese Frage ist lohnend, denn mitunter ist der Zeitpunkt, sich einen Kopf zu machen, viel zu verfrüht oder bereits verstrichen.
  • Sind meine Gedanken konstruktiv und lösungsorientiert? Die Frage ist die wichtigste von allen. Lautet die Antwort Nein, dann mündet jedes weitere Denken in sinnloses Ruminieren.“

Mit diesen Fragen – so finde ich – ist dir doch schon mächtig geholfen! Und was neben den Fragen auch noch richtig gut hilft, sind Ablenkungen, davon werden die nächsten „Kopf hoch!“-Briefe handeln. Bis jetzt war das schon mächtig viel Stoff und die drei Fragen müssen erst mal eingeübt werden.

Kopf hoch, es kommen noch viele Hilfen und Tricks, aber auch grundsätzliche Überlegungen, die dir helfen werden. Ich bin davon überzeugt, weil sie mir bereits geholfen haben.

Ermutigende Grüße!

Klaus Schenck

Liste aller „Kopf hoch!“-Artikel

Liste aller „Kopf frei!“-Artikel

Meine drei Bitten

  • Schickt bitte die Links, die euch geholfen haben, rum, ich selbst habe keine sozialen Medien. Ich erarbeite für euch die Materialien und ihr macht für sie die Werbung!
  • Wenn eure Eltern einen Familien-Betrieb, ein Familien-Unternehmen haben, fragt sie doch bitte, ob sie Interesse an einem Banner für Azubis mit Abitur haben. Wir sind ein reiner Oberstufenschülerkanal. Link: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/durch-bannerwerbung-an-azubis-mit-abitur/
  • Ein ehrliches „Lehrerbuch“, das schon im Titel „Engagement-Lehrer“ und „Lehrer-Zombie“ beide Seiten nennt, die mein Lehrerleben ausmachten. Wer Schule aus Lehrersicht kennt, wird Schule angemessener und damit taktisch klüger erfassen. Das Buch kostet 16 Euro – nicht viel für den Schul-Durchblick. Stopp, ich will die Restbestände bis Ende April 2025 verkauft haben durch eine Sonderaktion: das Buch für 9,90 Euro! Link: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/vom-engagement-lehrer-zum-lehrer-zombie/

Materialien für Schüler und Lehrer

Neues:

Schulisches:

Psychologisches:

Sonstiges:

Für 2025: Nicht piensen + klagen → anpacken + tun!

Für ukrainische Jugendliche habe ich meine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Gleiches wollte ich jüdischen Jugendlichen anbieten und mailte alle jüdischen Gymnasien an – bis jetzt ohne Antwort. Mir wäre wichtig gewesen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen. Ich bereite für Oberstufenschüler kostenlos im Internet die aktuellen Deutsch-Abi-Werke vor, schreibe für das städtische Mitteilungsblatt und ein Infoblatt in Arosa und als Pressewart für unseren Tennisclub. Alles nichts Weltbewegendes, aber es ist ein konkretes Tun, ein konkretes Engagement, ein konkreter Dienst für andere. Das nimmt mir das sinnlose Grübeln, Ängstigen und Verzweifeln an einer Welt, der ich mich hilflos ausgeliefert fühle.

Für 2025: Vier Schritte: Träumen, Wollen, Tun, Bekommen!

Der „Wenn“ und der „Hätt“ henn noch nie was g´hätt.

Klaus Schenck

Gebt nicht auf! Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines – die Untätigkeit der Guten.“ (Nawalny)

Klaus Schenck, OSR. a.D.
Fächer: Deutsch, Religion, Psychologie
Drei Internet-Kanäle:
Schul-Material: www.KlausSchenck.de
Schüler-Artikel: www.schuelerzeitung-tbb.de
Schul-Sendungen: www.youtube.com/user/financialtaime
Trailer: Auf YouTube ansehen
„Vom Engagement-Lehrer zum Lehrer-Zombie“/Bange-Verlag 2020:
Info-Flyer: Download

Über den Autor

Klaus Schenck unterrichtete die Fächer "Deutsch", "Religion" und "Psychologie". Er hatte 2003/04 die Schülerzeitung "Financial T('a)ime" (FT) zunächst als Printausgabe ins Leben gerufen, dann 2008 die FT-Homepage, zwei Jahre später die FT-Sendungen auf YouTube (www.youtube.com/user/financialtaime) , zusätzlich ist noch seine Deutsch-Homepage (www.KlausSchenck.de) integriert, sodass dieses "Gesamtpaket" bis heute täglich auf rund 1.500 User kommt. Mit der "FT-Abi-Plattform" wurde ab 2014 das Profil für Oberstufen-Material - über die Schülerzeitung hinaus - geschärft, ab August 2016 ist wieder alles in einer Hand, wobei Klaus Schenck weiterhin die Gewichtung auf Schulmaterial beibehält und die Internet-Schülerzeitung (FT-Internet) bewusst auch für andere Interessierte öffnet.

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