Mit dem „Tag der offenen Tür“ beim Tennis-Club Tauberbischofsheim begann eine eher gemütliche Warmlauf-Phase, man ging es auf der Terrasse und bei vereinzeltem Spielen ruhig an. Der Wetter-Gott muss wohl ein Tennisspieler sein: Die Sonne trocknete weiter die Plätze nach den vielen Regentagen: ideale Bedingungen für den Medenspiel-Beginn auf der fast noch „jungfräulichen“ Anlage. Den ersten Medenspiel-Bodenkontakt überließ man selbstverständlich den Club-Senioren: Herren 70 in der 1. Bezirksliga. Diese waren sich der Ehre bewusst und erfüllten souverän die Aufgabe mit einem 5:1-Sieg gegen den TSV Handschuhsheim. Reiner Hammer, Lothar Döring und Karlheinz Münch ließen in ihren Einzeln keine Zweifel aufkommen, wie Siege auf der Heimanlage auszusehen haben, nur August Horn verlor nach einem spannenden Tiebreak ganz knapp. Die Doppel Hammer/Döring und Otmar Schäfer/Erich Schönleber lieferten weiter klare Siege. Die Medenspiel-Saison hatte für den TC Tauberbischofsheim vorbildhaft begonnen, die Sieges-Spur war gelegt und es ist die Aufgabe der anderen Mannschaften, in dieser Spur zu bleiben.
Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen: die 70er Herren machten es siegend vor, die gemischte U15 siegend nach – gegen den TV Hilsbach. Julius Hauser hatte seinen Vornamens-Vetter Julius Cäsar verinnerlicht: veni, vidi, vici, kam, sah und siegte, auf den U15-Julius bezogen: Schläger raus, Sieg geholt, Platz abgezogen und alle drei Dinge in einem „Affenzahn“, während Silas Amend auf dem Platz daneben es mit dem Siegen deutlich ruhiger angehen ließ, dafür aber kein Spiel abgab. Leni Uhl war von der schnellen Tennis-Truppe und erklärte – neben ausschließlich siegreichen Spielen – ihrem Gegner noch, wie man richtig zählt und wo man beim Aufschlag zu stehen hat. Anika Herm war das „Greenhorn“ in der Mannschaft, neu, „green“, aber lieferte der U15-Philosophie entsprechend einen recht klaren Sieg, also einen guten Einstand. Und dann beherzten die Spieler eine variierte Honecker-Weisheit: „Eine U15 in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf!“ So in die Doppel rein, so aus den Doppeln raus, dabei kam Laurin Kirchgessner zum Einsatz und holte mit Silas zusammen einen Zu-Null-Sieg. Bei Leni und Anika war der Sieg auch klar. Die Jugend startete mit einem 6:0-Gesamtsieg – treu der gelegten Siegesspur der „Alten“.
Der Siegesspur-Anspruch reichte auch bis nach Walldürn, wo die Damen des TC Tauberbischofsheim in der Erfolgsspur ein 6:0 einfuhren. Klare Sache machten in den Einzeln Julia Vogt, Steffi Linhart (nur Einzel), Melina Ries und Alicia Vogt. Familiär entschlossen siegten Mutter/Tochter Vogt, auch Sandra Popp/Ries ließen sich mit einem klaren Durchmarsch nicht lumpen.
Pierre Schmiedecke erkämpfte das einzige Sieges-Match in der Partie gegen Königshofen/Beckstein.
Die sichere Spur war gelegt, sie führte die Jungen zum Erfolg, die Damen zum Sieg, nur die Herren 1 „haute“ es aus der Spur und sie „knallten“ in die Niederlage gegen die TSG SV Königshofen/TC Beckstein 1. Es gab die recht kurzen Spiele mit glasklaren bis deutlichen Niederlagen von Lukas Fleck, Luis Weinig und Alexander Hofmann. Dann die deutlich längeren, stark umkämpften Spiele – mit einem Sieg von Pierre Schmiedecke und einer Niederlage von Tobias Düll. Eine Ausnahme das Spiel von Jochen Häfner: erster Satz klarer Sieg, zweiter Satz klare Niederlage und Match-Tiebreak, den Jochen Häfner verlor. Hier keimte während toller Ballwechseln die Hoffnung auf, noch etwas zu wenden, mit der Niederlage war jeder Sieges-Traum jedoch endgültig „gegessen“. Alle drei Doppel gingen verloren, wobei nur Schmiedecke/Fleck am Sieg schnupperten und erst im Match-Tiebreak sich geschlagen geben mussten. Eine 1:8 Niederlage mag in der Höhe einen Tick zu hart sein, an der Niederlage an sich ändert das jedoch wenig.
Glanzvolle Siege, klare Gewinne und herbe Niederlagen, der Tennis-Club Tauberbischofsheim erlebte bei seinem Saisonstart die gesamte Breite der Tennis-Ergebnisse. Welche Spur es am Ende der Medenspiele sein wird und ob es überhaupt eine einheitliche Spur gibt, ist nach diesem Start komplett offen.
Artikel und Fotos: Klaus Schenck