Eine Bewerbung ohne Name, Alter, Geschlecht, Wohnort und Familienstand, ist das überhaupt möglich?
Frauen mit Kindern, ältere Menschen oder Menschen mit ausländischem Namen sollen durch diese neue Art der Bewerbung die Chance haben zu einem Vorstellungsgespräch geladen zu werden und nicht schon vorher wegen Vorurteilen trotz guter Qualifikationen aussortiert zu werden. In der Bewerbung dürfen also kein Name, keine Adresse, kein Foto, kein Geburtsdatum und kein Familienstand auftauchen.
Die Firmen sollen so testen, ob anonyme Bewerbungen den oben genannten Benachteiligten eine bessere Jobchance bringen.
Aus 30 Unternehmen haben sich fünf Unternehmen bereiterklärt an dieser Pilotstudie teilzunehmen. Diese fünf sind die Deutsche Post, die Deutsche Telekom, Procter & Gamble, L’Oréal und Mydays GmbH. Procter & Gamble haben unter anderem schon im Ausland Erfahrungen mit anonymen Bewerbungen gesammelt. Dieser Pilotversuch läuft ein Jahr lang. In diesem Jahr bekommen die Firmen nur anonymisierte Bewerbungen vorgelegt. Die Beteiligten wollen gemeinsam erarbeiten, wie genau das anonymisierte Bewerbungsverfahren ablaufen soll.
Bewerber mit türkischem Nachnamen haben weniger Chancen als Bewerber mit einem deutsch klingendem Namen, was eine Studie belegte. Die Vorteile dieser Bewerbungsart liegen ganz klar darin, dass die Chancen von Menschen mit Migrationshintergrund oder auch von älteren Menschen erhöht werden, überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Die Nachteile liegen nicht bei den Bewerbern sondern ganz klar bei den Unternehmen. Führungskräfte, Personaler, Mitarbeiter wollen sich ein vollständiges Bild von einem Bewerber machen. Dazu gehören Eigenschaften wie das Alter, das Geschlecht, aber auch das äußere Erscheinungsbild. Bei Bewerbungen wird als Erstes auf das Bild geschaut, was nur menschlich ist. Meiner Meinung nach sollte es den Unternehmen freigestellt werden, ob sie die anonymisierte Bewerbung auch in ihren Betrieben einführen wollen. Sicherlich ist es aber ein großer Fortschritt zu mehr Gerechtigkeit.
Artikel: Lisa Huth
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