„Mein Herz gehört dem Fechten“

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Diese Worte hörten wir – die „FT-Abi-Plattform“ – aus dem Mund des Olympiasiegers im Fechten und dreifachen Weltmeisters Matthias Behr.  Marina Wittmann beschrieb unseren Besuch bei Behr im Fechtzentrum, Kristina Herzog seinen Besuch bei den Psychologiekursen von WG und TG,  ich möchte bildlich die großen Momente eines Leistungssportlers hervorheben, der viele Höhen und Tiefen in seiner Karriere feierte, durchlebte und durchlitt.

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Diese Fechterkarriere startete – äußerst ungewöhnlich – mit einer „nicht erwarteten Ohrfeige von Emil Beck“, als er seinen Geschwistern beim Fechten zuschaute. Statt nie wieder einen Fuß ins Fechtzentrum zu setzen, kam der 11-jährige Matthias zum nächsten Training, vor allem „aus Respekt vor Beck und auch aus Angst, was sonst passieren würde.“  Emil Beck und seine „schlagenden Argumente“ lehrten ihn „Disziplin, Pünktlichkeit, Ehrgeiz, Ehrlichkeit, Versprechen zu halten, Entscheidungen zu treffen“ – alles Eigenschaften, die einen Leistungssportler auszeichnen und ihn Turnier für Turnier, Olympiade für Olympiade nach vorne pushten – hin zu den großen Erfolgen.

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Aber die Kehrseite der Erfolge sind Misserfolge,  die Schattenseiten, Niederlagen, Krisen, gar Schicksalsschläge – so der tödliche Unfall bei dem Kampf mit seinem russischen Gegner Waldimir Smirnow.  Der Schmerz bei solch belastenden Lebens-Wendungen sitzt tief, verfolgt uns und raubt uns die Lebenskraft. Auch bei Matthias Behr war diese Addition negativer Ereignisse ausschlaggebend für seine  Depression. Ein Wort, das in unserer Gesellschaft ebenfalls für Niederlage steht – die Niederlage über die eigene Psyche. Die Scham ließ Behr lange diese Krankheit verschweigen, doch heute kann der ehemalige Leistungssportler frei darüber reden – auch mit uns, dem Team der Redaktion, und  den Schülern der Psychologie-Kurse. Für den Familienmenschen ist jetzt vor allem eines im Leben wichtig: „Menschen, denen man vertrauen kann,“ – dies gab er uns als Tipp für unseren weiteren Lebensweg mit, „sucht solche Menschen als Freunde!“
Für die „FT-Abi-Plattform“ war Behr ein ganz besonderer Gast, da er selbst vor vierzig Jahren an unserer Schule das Abitur parallel zu seiner erfolgreichen Fechtkarriere packte.  Wie man solch eine „duale Karriere“ unter einen Hut bekommt, ist vielen ein Rätsel, doch auch auf diese Frage hatte Matthias Behr eine klare Antwort: „Mit Ehrgeiz, Wille, Disziplin und Leistungsorientierung!“

Name: Betty Wörner

Fotos: privat/Matthias Behr

Marina Wittmann

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