Dieser Weihnachtstext ist für das Info-Blatt von Arosa/Langwies&Litzirüti, meiner zweiten Heimat, geschrieben, Redaktionsschluss ist Mitte November. Aus aktuellem Anlass stelle ich diesen Text schon jetzt auf meine Homepage – thematisiert er das für mich unvorstellbare Massaker an Juden, den Einbruch des entsetzlichen Grauens in ein fröhliches Festival. Es geht auch um den brutalen Überfall auf ein freies Land, die Ukraine. Unter dem Weihnachtsartikel stelle ich meine Mail an alle jüdischen Gymnasien in Deutschland und die Veröffentlichung des Gedichts eines ukrainischen Jugendlichen – mit von ihm gemachten Kriegsfotos.
Mein Weihnachtstext
Liebe Leserinnen und Leser,
es war vor zwei Jahren am Weihnachtstag, also am 24. Dezember. Ich packte schnell noch die restlichen Sachen für die gemeinsame Weihnachtswoche bei Schwester und Schwager zusammen. In einer Stunde würde der Zug Richtung Chur losfahren, drei Minuten von unserer Wohnung entfernt. Ich schaue gemütlich, ich habe noch genug Zeit, von unserer Terrasse Richtung Bahnhof, Richtung Wiese, Richtung Stall. Und plötzlich fällt ein Sonnenstrahl direkt auf diesen Stall mir gegenüber, wie eine angestrahlte Botschaft, ein persönlicher Hinweis: Hey, heute ist Weihnachten, heute wird die Geburt von Jesus, dem Gottessohn, gefeiert!
Zweitausend Jahre zurück: Maria und Joseph werden nach Bethlehem zur Zählung befohlen, ob sie nun wollen oder nicht, sie sind keine Flüchtlinge, aber Fremde in Bethlehem. Und bald nach der Geburt Jesu geschieht der Kindermord durch Herodes, der um seine Macht fürchtet. Und dazwischen Jesus – der kommende Heiland in einer unheiligen Welt.
Zweitausend Jahre später – parallel, nur grauenvoller: Junge Männer werden, ob sie nun wollen oder nicht, zu einem Kriegseinsatz in ein fremdes Land, die Ukraine, befohlen und zahlen dies oft nur wenige Monate später mit ihrem Leben. Der Kindermord zu Bethlehem wird gesteigert zum brutalen Massaker an jüdischen Männern, Frauen, Kindern und Babys. Und auf deutschen Straßen feiern Menschen, dass feiernde Menschen eines Festivals in Israel am Ende geköpft, geschändet, verstümmelt in ihrem Blut liegen. Barbarei, Gewalt, Vernichtung – wohin man schaut. Und dazwischen Weihnachten – das Fest der Familie, des Friedens, der Versöhnung. Kann man da noch Weihnachten feiern? Man muss! Es ist gelebter Widerstand – gegen Barbarei, Gewalt, Vernichtung, es ist gelebte Hoffnung – für Familie, Frieden, Versöhnung, es ist gelebte Entschlossenheit, dem Bösen nicht das letzte Wort zu lassen, auch wenn uns im Augenblick Krieg, Krisen und Katastrophen zu überfordern scheinen!
Aus dem Geist des Widerstands und der Hoffnung bot ich jungen Menschen aus der Ukraine meine Internetmöglichkeiten als Kommunikations-Plattform an, aus gleichem Grund schrieb ich vor kurzem alle jüdischen Gymnasien in Deutschland an – mit gleichem Angebot. Im Tun – noch so klein und unbedeutend – gibt man in seiner Seele Raum für die Hoffnung – ein gefühltes, oft nur flackerndes Licht in der gegenwärtigen Finsternis, aber die Hoffnung lässt uns nicht auf die Finsternis sehen, sondern auf das Licht – ein weihnachtlicher Gedanke!
Weihnachten ist Widerstand und Hoffnung, Weihnachten ist Dankbarkeit. Weihnachten ist mit seinen Lichtern, seiner Wärme das große Trotzdem – gegen alle Finsternis, gegen alle Kälte! Weihnachten ist ein wunderbares Fest, besonders hier in den Bergen, wo Sie nächtliche Finsternis und äußere Kälte kennen, aber auch das wohlig beglückende Gefühl von Wärme und Geborgenheit in der eigenen Wohnung und hoffentlich auch in der eigenen Familie. Sie alle in Arosa erfassen Weihnachten in seinem Licht, seiner Wärme und damit in seiner Aussage besser und tiefer als viele Städter.
Mein „Weihnachtsstall“ steht in Litzirüti und mein Stern von Bethlehem ist die Sonne, und das macht für mich Weihnachten so wunderbar!
Ihnen allen ein gesegnetes Fest und ein innerlich beglückendes neues Jahr!
Klaus Schenck
„Weihnachtsgrüße – die große Bereicherung“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/weihnachtsgruesse-die-grosse-bereicherung/
„Die Stunde des Gottvertrauens“ – Weihnachten in der Corona-Zeit 2020: https://www.klausschenck.de/ks/downloads/172-2020-12-16-gottvertrauen.pdf
Meine Mail an alle jüdischen Gymnasien in Deutschland
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie werden über diese Mail überrascht sein. Mein Name ist Klaus Schenck, ich bin pensionierter Oberstudienrat (Deutsch, Religion, Psychologie) und habe drei Internetkanäle, auf diesen bin ich auf das Deutsch-Abitur spezialisiert, besonders auf die Pflichtlektüre, die teilweise deutschlandweit gilt. Hier der Link meiner Homepages: www.KlausSchenck.de.
Auf meine Kanäle gehen fast nur Oberstufenschüler. Ich würde gerne jüdischen Schülern Ihres Gymnasiums eine Artikel-Plattform bieten. Meine zentrale Motivation ist weniger gegen den Antisemitismus als mehr für Juden und Israel zu sein. Also ist auch mein Ansatz ein anderer als derzeit üblich: Ich will nicht vor etwas warnen, ich will für etwas werben – für die Wahrnehmung junger Juden in Deutschland und genau für diese Wahrnehmung möchte ich meine Homepages anbieten.
Konkret: Haben Sie einen oder mehrere Schüler an Ihrem Gymnasium, denen es Freude macht, ganz kurze Artikel mit Fotos über ihren Alltag als jüdische Jugendliche zu schreiben? Meine User gehören ihrer Generation an. Sie wissen also, was junge Menschen über das Judentum und seinen Alltag interessiert. Sie sind vollkommen frei in ihren Themen. Die Bedingungen für die Artikel sind gering: keinen Artikel länger als eine 3/4 – 1 Textseite Arial 12 und jedes Foto in einer Auflösung von 1-2 MB. Die Artikellänge ist genau auf meine jungen User abgestimmt.
Vielleicht lehnen Sie meine Idee sofort aus Sicherheitsgründen ab, was ich natürlich verstehen kann, aber bedauere. Ich denke dagegen, junge Juden brauchen eine Bühne, um über ihr Leben zu berichten. Wenn sie nicht für sich werben, wer soll es dann tun?
Im letzten Jahr machte ich dieses Angebot geflüchteten, jungen Ukrainern in Deutschland. Ich füge unten einen Artikel aus dem städtischen Mitteilungsblatt bei, wo ich eine eigene Seite habe. Alle Artikel sind natürlich auch im Internet.
Ihnen, Ihrer Schule und Ihren Schülern von Herzen alles Gute!
Klaus Schenck
Gedicht des 17-jährigen Ukrainers Dmytro: „Wie ein einziger Tag im Leben alles verändern kann“ („Як за один день може змінитися життя“)
Ukrainer-Ordner: https://www.klausschenck.de/ks/veroeffentlichungen/ukraine-jugendliche-auf-der-flucht/index.html
Arosa-Artikel – der neueste steht ganz oben
- Alexander Zinsli (Litzirüti): „Werte-Brief an meine Enkel und Urenkel“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alexander-zinsli-litzirueti-arosa-werte-brief-an-meine-enkel-und-urenkel/
- „Das „Dreimaitlihaus“ von der Sunnenrüti – ein reales Heidi-Glück“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/das-dreimaitlihaus-von-der-sunnenrueti-ein-reales-heidi-glueck/
- „Landleben für Kinder in Litzirüti – Leben im Paradies vom Paradies“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/landleben-fuer-kinder-in-litzirueti-leben-im-paradies-vom-paradies/
- „Wollt ihr das Rennen nahe seh’n, müsst ihr nach Litzirüti geh’n!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/wollt-ihr-das-rennen-nahe-sehn-muesst-ihr-nach-litzirueti-gehn/
- „Yes-we-can-Dorffest in Litzirüti“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/yes-we-can-dorffest-in-litzirueti/
- „Spuk-Burg“, Sternwarte – und ein verschollener Koronograph: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/spuk-burg-sternwarte-und-ein-verschollener-koronograph/
- „Leben, Tod und mein Geschenk“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/leben-tod-und-mein-geschenk/
- „Mein ‚Weihnachtsstall‘ steht in Litzirüti“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/mein-weihnachtsstall-steht-in-litzirueti/
- „Dorffest in Langwies“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/dorffest-in-langwies/
- „Artikel für das Infoblatt „Arosa – Langwies & Litzirüti“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/artikel-fuer-das-infoblatt-langwies-litzirueti/
Bären-Artikel mit Fotos und Lieblingsfilm
- „Viel mehr als nur Gäste-Information“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/viel-mehr-als-nur-gaeste-information/
- „Vom Büro zum Arbeitsplatz in den Bergen“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/vom-buero-zum-arbeitsplatz-in-den-bergen/
- „Events im Arosa Bärenland“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/events-im-arosa-baerenland/
- „Normale Tierpflegerin vs. Tierpflegerin im Arosa Bärenland“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/normale-tierpflegerin-vs-tierpflegerin-im-arosa-baerenland/
- „Interessierte vor und nach dem Besuch im Arosa Bärenland“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/interessierte-vor-und-nach-dem-besuch-im-arosa-baerenland/
- „Vom Unterhaltungsbär zurück zum Wildtier“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/vom-unterhaltungsbaer-zurueck-zum-wildtier-die-verhaltensentwicklung-unserer-baeren/
- „‚Psychogramm‘ der Bärenland-Besucher“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/psychogramm-der-baerenland-besucher/
- „Ausflug zum Bärenland mit dem Alterszentrum Arosa“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/ausflug-zum-baerenland-mit-dem-alterszentrum-arosa/
- „Ein glühender und engagierter Bären-Fan“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/ein-gluehender-und-engagierter-baeren-fan/
- „Bärenstarke Auszubildende von Transgourmet/Prodega“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/hallo-zusammen/
- „Der Bärenland-Puppenspieler“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-baerenland-puppenspieler/
- „Vom Bärenland zum Menschenland“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/vom-baerenland-zum-menschenland/
- „Napa gestorben“ (4. Nov. 2020): https://www.schuelerzeitung-tbb.de/baer-napa-ist-gestorben/ und Abschiedsfilm: https://www.instagram.com/p/CHQHuXtshFL/?igshid=1o070pwhxim2c
- „Warum gehen die Bären in Arosa zum ersten Mal in ihrem Leben plötzlich in die Winterruhe?“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/warum-gehen-die-baeren-in-arosa-zum-ersten-mal-in-ihrem-leben-ploetzlich-in-die-winterruhe/
- „Begeisterte Freiwillige im Arosa Bärenland“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/begeisterte-freiwillige-im-arosa-baerenland/
Materialien für Lehrer und Schüler
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Rückmeldungen zu den Abi-Sendungen: https://www.klausschenck.de/ks/deutsch/index.html
- Aktuell: „Psychologie-Tipps für die Schule“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- Disziplin – Erfolgsfaktor in der Schule: „Die Macht der Disziplin“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- Artikel-Serie: „Die Stillen in der Schule“ – Schüchternheit/Introversion: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- Jugend im Selbstspiegel – eigene Texte mit Zeichnungen: https://www.klausschenck.de/ks/jugendseiten/jugend-im-selbstspiegel—lesung/index.html
- Stärkung aus dem Psychologie-Unterricht: https://www.klausschenck.de/ks/psychologie/psychologie-unterricht-als-staerkenseminar/index.html
- Artikel-Serie (22 Artikel): „Schülerzeitungsermutigung – Rückblick auf über zehn Jahre“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
- Populismus gegen den Lehrerberuf durch das Kultusministerium: „Faule Säcke, werdet Lehrer!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/faule-saecke-aller-laender-werdet-lehrer-in-baden-wuerttemberg/