Orientierung für Ahnungslose – Theater für Schaulustige in der städtischen Mediothek TBB

 

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Freitag, erste Stunde Mathe ausgefallen, 8.30, Uhr es folgen zwei Doppelstunden Deutsch…mal ganz anders.
Die Klasse 11/1 ist startklar und fast ausgeschlafen für die Führung durch die Wände der städtischen Mediothek Tauberbischofsheim. Nachdem sicher war, dass auch jeder den beschwerlichen Weg zu den Toren des Wissensgebäudes gefunden hat, begrüßte uns die Bibliothekarin Frau Benz und erklärte, was man an diesem Ort überhaupt so findet und machen kann. Einigen war es bereits bekannt, doch manche wussten es noch nicht so recht. Nach der kurzen Begrüßung und Vorstellung begann die Führung durch das Haus. Im ersten Stock befindet sich der Eingang, die Entleihstelle und für diejenigen, die mal schnell aufs stille Örtchen müssen, auch das WC. Das war natürlich noch nicht alles, von wegen, jetzt geht’s erst richtig los mit den interessanten Dingen, von denen man Gebrauch machen kann. Wer gerne gemütliche Abende alleine, mit Freunden oder auch der Familie vor dem Fernseher verbringt, ist bei den DVDs vollkommen an der richtigen Adresse. Für die Jüngeren, aber auch für die Älteren stehen Kassetten, Brettspiele, spannende Hörbücher und CDs zur Verfügung. Was auf keinen Fall fehlen darf, ist der moderne Spielplatz der heutigen Zeit, Computer mit Internetnutzung. Für Jugendliche kostenfrei ;). Bis jetzt haben wir schon eine Riesenauswahl an verschiedenen Dingen, doch es geht noch weiter. Wer auf spannende, mitreißende Psychogeschichten steht, wird sich bei den Thriller wohl fühlen und die Garantie besteht zu hundert Prozent, dass man das passende Buch hier findet.

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Der zweite Stock schließt das riesige Tor ins Land der grenzenlosen Fantasien für Kinder und Jugendliche auf.
Hier findet man Kinderbücher, Jugendbücher und zahlreiche Romane. Im dritten und letzten Stockwerk befinden sich unter den schrägen, weißgestrichenen Holzbalken des Daches weitere DVDs, Sachbücher und hilfreiche Sekundärliteratur zu vielen komplizierten und unverständlichen Büchern, die man oft in der Schule lesen MUSS. Weiter geht’s in den Regalen mit dramatischen Dramen, poetischer Lyrik, schlauen Literatur-Lexikas, interessanten Biographien über die verschiedensten Menschen, welche leider nicht entleihbar sind (Kopien tun’s auch ;) und zu guter Letzt sind da noch die Lernhilfen bis Klasse 11. Also reichlich Stoff, um etwas zu recherchieren, sich weiterzubilden oder einfach nur, um sich die Zeit zu vertreiben. An diesem Luxus von Wissen, Unterhaltung und Lesespaß kann man sich bedienen sobald man sich gegen Gebühren angemeldet hat. Ein weiterer Service ist die Fernleihe. Hier können bei Nachfrage nicht vorhandene Bücher aus Mediotheken anderer Städte für eine gewisse Zeit herbestellt werden. Genauere Informationen finden sich im Internet auf der Homepage der Mediothek unter www.mediothek-tbb.de.

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Nachdem Frau Benz uns alles Wichtige erklärt und alle Fragen beantwortet hat, übernahm Herr Schenck das Wort. Dank der rollbaren Regale konnten wir uns schnell viel Platz für unsere Theaterbühne verschaffen. „Michael Kohlhaas“, „Nathan der Weise“ und „Agnes“, das waren die Bücher, die uns in der nächsten Stunde von neuentdeckten schauspielerischen Talenten vorgespielt und deren Inhalt uns verdeutlicht wurde. Ruckzuck wurden die ersten Personen für den ersten Akt bestimmt. In „Michael Kohlhaas“ geht es kurz gesagt um einen Pferdehändler, der am Ende sein Leben nur wegen zwei Pferden verliert, da ihm Unrecht geschah. Einer von uns war der perfekte Mann für die Rolle als Burgvogt und spielte seine Rolle recht passabel. Auch als starker Typ, der in dem Buch dafür zuständig war die Leute umzulegen, welche nicht das machten, was ihnen gesagt wurde, machte er eine gute Figur. Ich selbst hatte mit Unterstützung das Vergnügen an dem ganzen Spektakel mitzuwirken. Wir durften in die Rolle zweier abgemagerten Pferde schlüpfen und uns Kommentare anhören wie zum Beispiel: “ Das sind nicht meine Pferde! Schaut euch doch mal diese abgemagerten Beine an! Die waren mal muskulös:“ Bei der Rolle der Frau des Kohlhaas musste meine liebe Mitschülerin kurz so tun, als ob sie an einer schweren Verletzung sterben würde. Es war amüsant mitanzuschauen, wie sie grinsend auf dem Boden lag.

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Im zweiten Buch mit dem Titel „Agnes“ handelt es sich um eine
kompliziertere Liebesgeschichte, in der der Ich-Erzähler ein Buch über die Hauptperson verfasst und gleichzeitig ihr Leben bestimmt.
Bei diesem Buch ist es etwas schwer die Szenen nachzuspielen, da vielleicht Missverständnisse aufgetreten wären, also haben wir es einfach gelassen und haben nur den Inhalt kurz erzählt bekommen.
In dem Buch „Der gute Mensch von Sezuan“ lauet die Hauptfrage:
„Wie kann ich gut sein in einer so bösen Welt?“. Es geht um eine Dirne, die drei Göttern Unterkunft bei ihr gewährt. Anschließend will sie sich ändern und ein guter Mensch werden, doch es ist gar nicht so leicht, wenn man von habgierigen Menschen umgeben ist.

img1 Artikel: Rosalia Schumacher

Fotos: Florentine von Knobelsdorff

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