«Psychogramm» der Bärenland-Besucher

Es ist interessant zu beobachten, welche Arten von Besuchern das Bärenland hat.

Da sind welche, die für einen raschen Besuch hinkommen, einen oder – wenn möglich – zwei, drei Bären fotografieren: Klick – und der Bärenlandbesuch kann abgehakt werden. Wehe, es steht nicht wenigstens Napa für das Shooting bereit.

Da gibt es Familien mit Kindern, die sehr interessiert sind und sich auch von den Bären-Betreuerinnen und -Betreuern oder den Freiwilligen gerne informieren lassen und Fragen stellen. Und sollte mal gerade kein Bär zu sehen sein, staunen diese Kinder über den Inhalt des Bärenkoffers, sei es ein Stück Fell, ein nachgebildeter Schädel und auch Zähne, die z.T. beschädigt waren und in Operationen den Bären entfernt werden mussten.  Dann sind da Leute, die lange verweilen und kundtun, wie sinnvoll sie das Bärenland finden, und auch ausdauernd die Bären beobachten. Ich selbst gehöre, wie etliche andere, zu den Jahreskarteninhaber/innen und gehe viel hin. In einem Interview meinte ich, wenn es das Aroser Bärenland nicht gäbe, müsste man es erfinden.

Ist doch langweilig, immer nur die drei Bären zu sehen, sicher nicht so spannend, magst du meinen. Ganz verkehrt: geht man viel hin, beobachtet man immer wieder etwas Neues, sei es den Fellwechsel, der im Sommer über einige Wochen dauert und bei Napa besonders gut zu beobachten ist. Sei es das Fressverhalten, wie Napa ganze Erdnüsschen verschlingt und Amelia sich fein säuberlich die Nüsschen herauslöst. Wie Napa Amelia das Fleischstück vor der Nase wegzerrt, sie umgekehrt aber auch ihre Eismelone in Sicherheit bringt.

Den bequemsten Job hat sich Meimo in diesem Sommer zugelegt, ab in die Erlenbüsche und möglichst lange nicht wiederauftauchen. Schön, wenn dann nach vielen Tagen doch eine weitere eifrige Besucherin wenigstens seine Öhrchen sieht und fotografieren kann. Mit fleißigen Besuchern tauscht man sich auch etwas aus und führt gute Gespräche.

Und hie und da bilde ich mir ein: Jetzt hat mich einer der Bären ganz bewusst angeschaut. Es wird nicht der Fall sein, aber auch hier macht «Glauben selig». Interessante Zwischenfälle und anspruchsvoll für Mitarbeitende sind Gegenstände, die unvorsichtigerweise ins Gehege fallen. Sind sie mit der Zange erreichbar, ist das schnell behoben. Muss man aber hinein gehen, kann es dauern, es darf kein Tier im Gehege sein.

So hat es die verschiedensten Besucherinnen und Besucher. Nerven tun mich nur jene, die den Eintritt sparen und die Tiere von außerhalb erspähen wollen…

Artikel: Marie Schmid

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