Scheffelpreisrede von Mona Doberaß 2014

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 Mona Doberaß bei der Übergabe des Scheffelpreises mit ihrem Lehrer Herrn Rösch

Sehr geehrter Herr Dambach, sehr geehrter Herr Müssig, sehr geehrte Lehrer, liebe Eltern, Verwandte und Bekannte, liebe Schüler.

An dem heutigen Abend habe ich die Ehre die Scheffelpreisrede zu halten.

„Tja das hast du dir jetzt eingebrockt“ oder „da musst du jetzt durch“, durfte ich mir anhören als ich verzweifelt auf Ideensuche für diesen Anlass war. „Ach Mona, das schreibst du doch mit dem kleinen Finger“, sagte mir meine Tante, nachdem sie erfahren hatte, dass der Scheffelpreis an mich gehen würde. Ganz so einfach war es dann doch nicht, wie sich herausstellte, denn zu einer guten Rede gehört schon etwas dazu, wie wir, die Klasse 13/4, in unseren letzten Deutschstunden bei Herrn Rösch gelernt haben.

Heute geht ein Traum in Erfüllung. Nicht mehr lange und wir halten unser Abiturzeugnis in den Händen. Endlich haben wir es Schwarz auf Weiß, worauf zumindest die meisten von uns 13 Jahre hingearbeitet haben. Wir stehen heute hier und werden mit einem einzigen Stück Papier, das den materiellen Wert von vielleicht 19 Cent besitzt, für dreizehn Jahre Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und harte Arbeit belohnt. Doch dieses Papier hat einen viel größeren Wert. In ihm steckt für jeden von uns mehr als nur ein paar Cent, weil wir alle wissen, was wir dafür getan haben, um es heute in den Händen halten zu dürfen. Einige mussten sich nicht so sehr anstrengen wie manch andere es tun mussten und doch war das Abitur eine Hürde für jeden, die gemeistert wurde. Mit den Bemühungen der Lehrer, der Unterstützung und dem Rückhalt von der Familie und der gegenseitigen Hilfe von uns Schülern wird heute dieser Traum für 76 Schüler wahr. Endlich raus aus der Schule und rein ins Vergnügen!

Für einige steht dieses Vergnügen für ein ausgelassenes Studentenleben. Andere bevorzugen es, eine Ausbildung zu machen und wieder andere wollen erst mal ab ins Ausland. Jeder von uns hat Träume, die er erfüllen möchte. Genauso gut könnte ich auch sagen: Jeder von uns hat Ziele, die er erfüllen möchte.

Es ist wichtig, sich diese vor Augen zu führen, vor allem dann, wenn gerade einmal nicht alles nach Plan verläuft. Sie sind eine gute Motivation zum Weiterzumachen und zum sich Durchbeißen, wenn man das Gefühl hat, man steht nur auf dem Fleck und kommt nicht weiter oder man das Gefühl hat, man beißt nur auf Granit.

Träume können schnell zerplatzen oder sind nur schwer zu realisieren, das weiß sicherlich jeder. Und doch ist es wichtig, welche zu haben. Schon als kleines Kind hat man große Träume. Wenn sie groß sind werden sie einmal Astronauten, Profitänzerinnen, Rennfahrer oder Schauspieler. Durch die ausgeprägte Fantasie, die man im Kindesalter hat, schlüpft man vielleicht schon in jungen Jahren in seinen Traumberuf hinein und fliegt im abgedunkelten Kinderzimmer, das als Weltall umfunktioniert wurde herum oder das Wohnzimmer wird zur großen Bühne erkoren und die Familie ist das tobende Publikum.

Träume zu haben bedeutet also auch Hoffnung zu haben, denn es besteht immer eine Möglichkeit, dass man die Träume auch verwirklichen kann. Schließlich gibt es auf unserer Welt Astronauten, Schauspieler und Profitänzerinnen.

Träume erinnern uns daran, dass auch wir es schaffen können, sie zu leben. Wenn ich Sie hier jetzt fragen würde: „Haben Sie sich Ihren Traum erfüllt?“ oder vielleicht sogar: „Leben Sie Ihren Traum?“, dann würden mir mit Sicherheit einige sagen: „Ja na klar, denn ich habe eine wunderbare Familie und nen tollen Job, der mir Spaß macht.“ Andere würden vielleicht sagen: „Es war schon immer mein Traum die Welt zu bereisen und diesen Traum habe ich mir erfüllt.“ Und selbst diese Leute werden sich wieder neue Träume geschaffen haben. Aber es wird auch einige geben, die schon länger träumen und ich hoffe sehr, dass diese die Energie zum Träumen noch nicht aufgebraucht haben, denn sonst würden Sie nur so vor sich hinleben. Schließlich kann man das Wort „Traum“, wie ich vorhin schon erwähnt habe, auch mit dem Wort „Ziel“ ersetzen und ich kann mir nur schwer vorstellen, wie man sein Leben mit Freude leben soll, wenn man keine Ziele mehr zum Verfolgen hat.

Jetzt sind wir an der Reihe, an unseren Träumen zu arbeiten. Den ersten Schritt haben wir bereits damit gemacht, als wir uns für einen Studiengang oder einen Ausbildungsberuf entschieden haben. Und wir haben uns die besten Chancen geschaffen unsere Träume zu erfüllen, denn wir haben ABITUR! Alle Türe und Wege stehen uns offen. Und falls sich der eine Weg, für den wir uns jetzt entschieden haben zu gehen, als Sackgasse herausstellen sollte, dann dreht um und bleibt nicht stehen, sondern geht einen anderen. Irgendwann findet ihr schon den richtigen Weg. Die Hauptsache ist nur, dass ihr immer ein Ziel vor Augen habt, denn ansonsten fühlt man sich ziemlich schnell wie in einem Irrgarten.

Und wenn man sich dann doch einmal in einem Irrgarten befinden sollte, aus dem man nicht mehr herausfindet, dann hoffe ich sehr, dass jeder von euch jemanden hat, der euch wieder hinaushilft. Schließlich haben wir in unserer gemeinsamen Zeit auf dem WG, neue Freunde dazugewonnen und alte Freundschaften wurden nur noch mehr gestärkt. An die könnt ihr euch sicherlich wenden. Aber auch jetzt, in eurem nächsten Lebensabschnitt, werdet ihr neue Wegbegleiter an die Seite gestellt bekommen, mit denen ihr die Zeit hoffentlich genau so genießen könnt, wie mit euren Leuten aus dem WG. Vielleicht könnt ihr mit ihnen gemeinsam an euren Träumen feilen und arbeiten. Und wenn sie dann zum Greifen nah sind, dann traut euch zu springen und sie euch zu packen. Jeder von uns kann seine Träume verwirklichen, da bin ich mir sicher. Ihr braucht nur eine große Portion Wille und die richtige Menge Mut! Die richtige Dosierung muss jeder für sich selbst herausfinden (auch ich)! Sonst wäre es ja auch viel zu einfach. Tja, „das Leben ist kein Wunschkonzert“, hat der eine oder andere mit Sicherheit schon des Öfteren zu Ohren bekommen. Dieser Spruch trifft es wohl ganz gut, denn geschenkt bekommt man wirklich nichts. Aber ihr habt ja schon bewiesen, dass ihr für eure Ziele auch etwas tut, schließlich habt ihr das Abitur. Also könnt ihr getrost in die Zukunft blicken. So und jetzt zum Schluss WÜNSCHE ich euch allen noch, dass all eure Träume keine Träume bleiben, sondern in Erfüllung gehen.

Scheffelpreis-Rede: Mona Doberaß

Abi-Ball 2014

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