Ich war entsetzt: nach ROM ziehen?!
Für drei ganze Jahre?! Nur weil meine Mutter dorthin versetzt wurde?!
So hatte ich damals reagiert. Aber wir zogen gegen meinen Willen um. Inzwischen fühle ich mich hier in Rom sogar richtig wohl (was nicht heißen soll, ich will nicht mehr zurück! Das will ich nämlich sehr wohl!):
gutes Wetter, gutes Essen und eine tolle Schule!
Scuola Germanica Roma
Meine Schule heißt auf italienisch Scuola Germanica Roma, also wörtlich übersetzt: Schule Germanisches Rom (auf Italienisch macht das Sinn). Sie ist ein großes, braun-rötliches Backsteingebäude.
In die Schule gehen Kindergartenkinder, Grundschüler und Gymnasiasten. Alles ist in einem Gebäude und nur durch einzelne Türen abgetrennt.
Wir haben sogar ein eigenes 25 Meter langes Schwimmbad, in dem wir auch Sportunterricht haben. Dort haben wir (leider) nicht immer Sport, sondern auch manchmal in der Sporthalle.
Man sagt, dass die italienischen Schulen nicht besonders gut seien, weshalb auch viele Italiener/-innen oder Halbitaliener/-innen auf der Schule sind. Deshalb wird meist italienisch gesprochen. Pro Schuljahr werden auch 1-2 Fächer auf Italienisch unterrichtet.
Das Nachmittagsprogramm bietet viel: Theater, Karate, Tanzen, Fußball, Schwimmen, Basketball, Federball und verschiedene Instrumente wie Klavier, Gitarre, Flöte, Cello und noch so manches mehr.
Wir haben zwei Kiosken, an der wir uns Hörnchen, Pizza und frische Brötchen mit Tomaten, Mozzarella und sogar mit Schnitzel kaufen können.
Auf unserem großen Schulhof stehen Palmen (!!) und es gibt zwei Sportplätze.
Wir haben sehr lange Sommerferien: nämlich ganze neun Wochen! Dafür sind die restlichen Ferien aber eher kurz.
Feste werden hier auch gefeiert. Es gibt immer ein Sommerfest, ein Sankt Martinsfest und ein eher kleines Karnevalsfest.
Der Schulalltag
Die Schule beginnt um 8:00 Uhr und ich gehe um ca. fünf vor acht los. Ich habe richtig viel Glück, so nah an der Schule zu wohnen. So muss ich nur um eine Mauer laufen und schon bin ich auf dem Schulgelände. Manche Kinder müssen schon um 4:30 Uhr aufstehen, um einen der gelben Schulbusse zu kriegen, der sie dann nach bis zu zwei Stunden Fahrt bei der Schule abliefert. Sobald man das Gebäude betritt, wird es laut. Schüler schauen auf den Vertretungsplan, lachen, begrüßen und erzählen sich, was sie gestern alles erlebt haben. Jeden Tag haben wir sieben Stunden Schule. Die Fächer sind eigentlich dieselben wie in Deutschland, mit Ausnahme von: Geschichte (wird auf Italienisch unterrichtet), Italienisch und Schwimmen im eigenem Schwimmbad.
Es gibt aber noch ein paar Unterschiede, nämlich:
Bei den Elternabenden gibt es Rotwein, Säfte und Erdnüsse; Klassenfahrten gleichen Zeitreisen und die Kinder gehen später ins Bett. Einmal sagte eine Lehrerin: Morgen schreibt ihr eine Klassenarbeit, da müsst ihr ausgeschlafen sein! Um 22:00 Uhr seid ihr im Bett!
Meine Lieblingsfächer sind Deutsch, Mathe und Schwimmen.
Und jetzt: (fast) zuhause in Rom
Auf nichts freue ich mich mehr, als auf die Rückkehr nach Deutschland. Meine Eltern versichern mir, dass ich dann traurig sein werde. Aber ich bin mir da nicht so sicher. Auf jeden Fall werde ich den Rest meines Lebens wissen, wie man Stracciatella (nämlich Strattschatella) ausspricht!
Artikel: Marie Kessel
Materialien für Lehrer und Schüler
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- „Jugend im Selbstspiegel“ – eigene Texte mit Zeichnungen, präsentiert in einer öffentlichen Lesung: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-mensch-mit-dem-schizophren-denkenden-herzen-und-der-verwirrten-seele/
- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
- „Die Macht der Disziplin“ – diszipliniert → erfolgreicher, stressfreier und glücklicher: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
- „Faule Säcke, werdet Lehrer!“ – billiger Populismus gegen den Lehrerberuf durchs Kultusministerium: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/faule-saecke-aller-laender-werdet-lehrer-in-baden-wuerttemberg/