Stärkenseminar – ein klangvolles Wort, doch was steckt dahinter? Man erklärte uns: Vorbereitung aufs Studium; Lernen, wie man eine gute Hausarbeit schreibt und einen mitreißenden Vortrag hält. Aha. Hört sich ja alles ganz gut an.
Doch hält der Kurs auch wirklich, was er verspricht? Kommt die Psychologie als Fach dann nicht zu kurz? Nach gefühlten 100 GFS und Vorträgen – was sollten wir übers Präsentieren noch lernen? Und überhaupt, können wir Herrn Schencks Anforderungen überhaupt erfüllen?
Diese und ähnliche Zweifel, die wir zu Beginn hatten, sind wahrscheinlich der Grund dafür, dass der Psychologiekurs bzw. das Stärkenseminar auch in der Vergangenheit nie überfüllt war. Doch, dass diese Sorgen größtenteils ungerechtfertigt waren, merkten wir bereits nach wenigen Doppelstunden.
Ja, es stimmt, dass zwei Vorträge mehr oder weniger in der Menge nicht so sehr ins Gewicht fallen. Umso erstaunter waren wir, dass jeder – unabhängig seines Könnens – etwas für sich mitnehmen konnte. Zum einen wurde jeder während seines Vortrages gefilmt, sodass ein zusätzlicher Stressfaktor simuliert wurde, mit dem man klar kommen musste. Außerdem wurde der Umgang mit den unterschiedlichsten Medien geschult. Ob Powerpoint oder Active Inspire, Plakat oder Stellwand, jeder konnte seinem eigenen Stil gemäß präsentieren und erhielt dafür auch ein ausführliches Feedback von Mitschülern und Lehrer. Somit konnte man nicht nur von der erhaltenen Kritik, sondern auch von der Ideenvielfalt anderer profitieren. Obwohl Herr Schenck genau weiß, was ein gutes Referat ausmacht, und er diesbezüglich genaue Vorstellungen hat, gibt es kein „Schenck-Raster“, in das man hineingezwängt wird. Ganz im Gegenteil. Jeder wird darin bestärkt, die eigene Persönlichkeit in die Vorträge einfließen zu lassen.
So konnte jeder auch ein Hausarbeitsthema, das ihm besonders am Herzen lag, selbst wählen, so gut wie ohne Beschränkungen, Herr Schenck lieferte uns lediglich eine Masse von Themenvorschlägen mit dazugehörigen Einstiegsinformationen – ob wir die annehmen wollten oder nicht, war uns überlassen. Aufgrund dieser freien Themenwahl konnte das Fachliche gar nicht zu kurz kommen, da wir ja größtenteils selbst über Unterrichtsinhalte bestimmen konnten. Das, was einen interessierte, konnte man sich selbst erarbeiten und eigene Schwerpunkte setzen.
Nicht nur das hat den Psychologiekurs vom normalen Unterricht im Stil „Alles schläft und einer spricht“ unterschieden, sondern auch die offenen Gespräche und Diskussionen, die nicht nur wegen einer lockeren und angenehmen Atmosphäre während der Stunden zustande kommen konnten.
Zuletzt danken wir Herrn Schenck, der nicht nur hohe Erwartungen gestellt hat, sondern auch die Voraussetzungen geschaffen hat, diese zu erfüllen. Weder sein Entgegenkommen in Bezug auf Zeitplan, Abgabetermine und Notentransparenz und erst recht nicht sein Verständnis und Engagement sind selbstverständlich.
Trotz der vielen Arbeit, die wir investieren mussten, können wir rückblickend sagen, dass es sich gelohnt hat.
Wenn auch du keine Angst vor ein bisschen Herausforderung hast, wenn du dich fit machen willst für die Anforderungen an der Uni, wenn du Spaß daran hast dein Wissen selbst und im Dialog zu erarbeiten, dann solltest du dir diese Chance nicht entgehen lassen!!
Artikel: Julia Kaiser (links)
Ronja Wacker (rechts)
Materialien für Lehrer und Schüler
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- „Jugend im Selbstspiegel“ – eigene Texte mit Zeichnungen, präsentiert in einer öffentlichen Lesung: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-mensch-mit-dem-schizophren-denkenden-herzen-und-der-verwirrten-seele/
- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
- „Die Macht der Disziplin“ – diszipliniert → erfolgreicher, stressfreier und glücklicher: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
- „Faule Säcke, werdet Lehrer!“ – billiger Populismus gegen den Lehrerberuf durchs Kultusministerium: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/faule-saecke-aller-laender-werdet-lehrer-in-baden-wuerttemberg/