Viel fernsehen – wenig lernen – wie sich Medienkonsum auf die Schulleistungen auswirkt

„FT-Abi-Plattform“-Serie: Artikel zu selbstgewählten Präsentations-Themen aus dem Psychologie-Unterricht von Klaus Schenck

Wer kennt’s nicht: Man kommt total genervt um 17.00 Uhr von der Schule heim und will eigentlich nur noch chillen. Aber nix war’s: morgen steht die wichtige BWL-Arbeit an, auf die man noch übel viel lernen muss, aber eigentlich keinen Bock hat. Und dann kommt jetzt auch noch „GZSZ“ später, Mist. Jeder normale Schüler ist jetzt dazu geneigt, sich für Letzteres zu entscheiden, nämlich für das Medium.

Dabei gibt es aber drei verschiedene Arten von „Vor-der-Glotze-Hocker“: die Wenigseher, die an normalen Tagen nur höchstens eine Stunde fernsehen. Die Vielseher wiederum hocken quasi den halben Tag vor dem Flimmerkasten, nämlich rund dreieinhalb Stunden. Dann gibt’s da noch die Durchschnittsseher, die schauen eigentlich weder zu viel noch zu wenig, so die Mitte halt.

Das Lustige an der Sache mit dem Fernsehen ist, dass es, wie die meisten glauben, nicht nur „viereckige Augen“ verursacht, sondern in manchen Fällen sogar gut für den einen oder anderen Schüler sein kann. Wenn der/diejenige nämlich unter zehn Stunden pro Woche fernsieht, ist es nämlich gar nicht so schlimm fürs Gehirn. Und wenn das Kind dann auch noch aus einer Familie mit einem eher niedrigeren Status kommt, kann es sogar sein, dass es vom vielen Fernsehen sogar schlauer wird, da man ja beispielsweise in der „Tagesschau“ oder Infosendungen echt viel dazu lernen kann.

Natürlich wirkt sich der Medienkonsum auch auf die Hobbys der Kids aus. Man kann schon ganz früh, nämlich bei den Sechs- bis 13-Jährigen, erkennen, dass nach der Schule direkt Medien wie der Fernseher, der Computer, Videospiele oder der Radio ganz wichtig sind. Dinge, wie zum Beispiel ein Buch lesen oder malen bei den Mädels und Sport treiben bei den Jungs, stehen da oft eher hinten an. Auch Unternehmungen mit der Familie werden da so langsam uncool, da chattet man doch lieber mit der Clique.

Der so große Medienkonsum kommt aber auch nicht von alleine, viele Kinder und Jugendliche schauen ihn sich einfach bei den Eltern ab. Während Mama morgens Radio hört, gerne Klatschblätter liest und abends ‘ne Romanze im Fernseher schaut, bevorzugt Papa jeden Morgen die Zeitung, surft gerne mal im Internet und schaut dann die „Tagesschau“ mit ‘nem guten Krimi danach.

Für die Eltern ist es daher wichtig, zwei einfache Regeln konsequent durchzuziehen:

  • Keine Glotze, Konsole, Daddelgerät oder ähnliches im Kinderzimmer
  • So viel Zeit wie möglich mit den Kids verbringen und das „Alleinsein“ der Kids vermeiden

Jedes Kind bzw. Jugendlicher hat ja auch so seine Lieblingssendungen. Während die Mädels vielleicht lieber Soaps oder Liebesfilme schauen, finden die Jungs Horrorfilme, Krimis oder Sportsendungen total cool. Irgendwann nehmen die Lieblingssendungen aber auch eine gewisse Vorbildfunktion ein. Wenn ein 14-jähriges Mädchen beispielsweise in der Soap „GZSZ“ sieht, dass eine Darstellerin ständig mit verschiedenen Leuten ins Bett springt, findet sie das vielleicht irgendwann selber toll und will’s nachmachen, was wiederum aber gar nicht so gut ist.

Schlussendlich sollte man sich einfach mal Gedanken machen, wie viel Zeit am Tag man so mit verschiedenen Medien verbringt und nicht vergessen, ab und zu mal nach draußen zu gehen und sich um das soziale Umfeld zu kümmern, weil nicht alles in der virtuellen Welt so cool ist, wie’s vielleicht aussieht.

Artikel: Nicole

Fotos: Klaus Schenck

Artikelreihe aus dem Psychologie-Unterricht

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Für ukrainische Jugendliche habe ich meine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Gleiches wollte ich jüdischen Jugendlichen anbieten und mailte alle jüdischen Gymnasien an – bis jetzt ohne Antwort. Mir wäre wichtig gewesen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen. Ich bereite für Oberstufenschüler kostenlos im Internet die aktuellen Deutsch-Abi-Werke vor, schreibe für das städtische Mitteilungsblatt und ein Infoblatt in Arosa und als Pressewart für unseren Tennisclub. Alles nichts Weltbewegendes, aber es ist ein konkretes Tun, ein konkretes Engagement, ein konkreter Dienst für andere. Das nimmt mir das sinnlose Grübeln, Ängstigen und Verzweifeln an einer Welt, der ich mich hilflos ausgeliefert fühle.

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Klaus Schenck

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