Sie haben vor, sich um einen Ausbildungsplatz zu bewerben und wollen wissen, auf was es ankommt, damit Sie mit Ihrer Bewerbung Erfolg haben? Dann sind Sie auf dieser Seite richtig, denn in der Serie „Was Sie schon immer über Bewerbungen wissen wollten …“ geht es um Informationen rund um das Thema Bewerbung.
Teil 11: Beispiele für Assessment Center-Aufgaben
Auswahlverfahren zur Personalauswahl werden entweder über das klassische Vorstellungsgespräch, einer Mischung aus Vorstellungsgespräch und Simulation tätigkeitsspezifischer Situationen, wie sie typisch für das Assessment Center sind und das Assessment Center selbst durchgeführt.
Wenn Sie Buchhändler werden wollen, sind Sie mittlerweile gut auf ein Auswahlverfahren vorbereitet. Damit Sie wissen, was in von Abiturientinnen und Abiturienten bevorzugten Berufen auf Sie zukommt, hier einige Beispiele aus diesen Bereichen.
Bekleidungs-, Frisör- und Kosmetikbranche
- Beraten Sie eine Kundin, wie sie sich für einen bestimmten Anlass (festliches Abendessen, Geschäftsdinner, Hochzeit o. ä.) stylen könnte.
Hier kommt es vorrangig auf Ihr Einfühlungsvermögen in die Kundin an. Sie soll sich wohlfühlen, deshalb können Sie ihr durchaus einen pfiffigen Vorschlag unterbreiten, dürfen aber nicht versuchen, ihr ein Outfit überzustülpen, das ihren Vorstellungen von sich selbst zuwiderläuft.
Gaststättengewerbe
- Empfehlen Sie zwei Gästen ein Menü und nehmen Sie die Bestellung ohne Schreibblock auf. Tragen Sie die beiden Teller gleichzeitig zu den Gästen und servieren Sie ihnen das Hauptmenü.
- Ein Gast beschwert sich, weil sein Essen versalzen oder kalt ist.
Sie entschuldigen sich kurz und bringen dem Gast ohne Diskussion ein neues Essen.
- Dekorieren Sie mit zwei Anderen einen festlich gedeckten Tisch, richten Sie ein Frühstücksbüffet an.
Köchin/Koch
- Erstellen Sie eine Einkaufsliste für Spagetti mit Tomatensoße und kochen Sie das Gericht aus den Zutaten.
Denken Sie an alles, was Sie brauchen – wenn Sie vergessen, Salz einzukaufen, wird Ihr Essen wahrscheinlich fade schmecken. Achten Sie besonders auf Sauberkeit, spülen Sie Ihr Kochgeschirr und räumen Sie es auf.
- Man zeigt Ihnen, wie ein bestimmtes Gericht gemacht wird. Kochen Sie es nach.
Gängige Handgriffe aus der Küche müssen Sie können – so wird vorausgesetzt, dass Sie wissen, wie man eine Zwiebel schneidet.
Hotelgewerbe
- Ein Gast spricht Sie mit einem Problem auf englisch an. Klären Sie es in dieser Sprache.
- Ein Kunde beschwert sich bei Ihnen, weil ein anderer Gast in der Hotellobby die Füße auf den Tisch gelegt hat, im Nachbarzimmer Lärm macht oder im Frühstücksraum raucht.
- Ein sehr verärgerter Gast verlangt einen Preisnachlass, weil der Fernseher in seinem Zimmer kaputt ist.
Der Gast wird immer eine zum Zimmerpreis und Schaden unverhältnismäßig hohe Preisreduzierung verlangen. Bleiben Sie ruhig, schlagen Sie ihm zuerst vor, das Zimmer zu wechseln. Der Gast wird sich lautstark weigern, ein anderes Zimmer zu beziehen. Geben Sie nach kurzer Rücksprache mit Ihrem „Chef“ einen Preisnachlass, wobei Ihr „Chef“ von Ihnen einen Vorschlag über dessen Höhe erwarten wird, der der Verhältnismäßigkeit der Sache entspricht.
- Reinigen Sie mit zwei anderen Bewerbern ein Hotelzimmer.
Achten Sie besonders auf versteckte Fehler – geht das Deckenlicht, liegt ein Taschentuch hinter dem Vorhang? Vorausgesetzt wird, dass Sie in der Lage sind, ein Bett zu beziehen. Als Mann punkten Sie durchaus, wenn Sie die Nassreinigung übernehmen und sich freiwillig für die Säuberung des Bads melden.
Sparkassen- und Bankkaufleute
- Erkennen Sie Geldscheine aus anderen Ländern und wissen Sie, wie die zugehörigen Hauptstädte heißen?
- Beraten Sie einen Berufsanfänger, der einen Teil seines Verdiensts sparen möchte.
- Besprechen Sie mit Anderen die Vorgehensweise zur Einführung einer Kreditkarte für Jugendliche ab 16.
Pflege- und Gesundheitswesen
- Jemand ist hingefallen. Helfen Sie ihm auf.
Reden Sie mit der hingefallenen Person: Haben Sie sich verletzt? Können Sie (mit meiner Hilfe) aufstehen? Wird ein größerer Unfall mit mehreren Personen simuliert, den Sie allein nicht meistern können, sprechen Sie die Umstehenden konkret an und verteilen Aufgaben: Sie mit dem blauen Hemd – bitte versuchen Sie, die Person zu beruhigen. Sie mit dem Hut, helfen Sie mir bitte bei … Sie haben ein Mobiltelefon in der Hand, bitte rufen Sie einen Krankenwagen.
Mit ein bisschen Fantasie können Sie sich selbst Szenarien für den von Ihnen gewünschten Beruf ausmalen. Sprechen Sie auch mit Ihren Eltern oder Menschen, die in Ihrem Wunschberuf arbeiten – so entwickeln Sie eine realistische Vorstellung von dem, was Sie erwartet.
Ich wünsche mir für Sie, dass Sie einen Ausbildungsvertrag erhalten. Deshalb gehe ich im nächsten Teil meiner Serie auf dessen Inhalte ein.
Es grüßt Sie
Cornelia Putzker, die Schwäbin aus Rostock
PS: Kommt Ihnen der Titel der Serie irgendwie bekannt vor? Er geht allerdings so weiter: … und sich endlich zu fragen wagen.
Haben Sie eine Frage rund um das Thema Bewerbung? Dann schicken Sie diese doch einfach unter dem Betreff: „Financial T(´a)ime“ an pbe@putzkers-bewerbungsecke.de und geben Sie bitte Ihre Klassenstufe an. Unter den eingehenden Fragen wähle ich die interessantesten aus und beantworte sie in einem der folgenden Artikel unter Angabe Ihres Vornamens und Ihrer Klassenstufe. Wenn Sie im Fall einer Auswahl anonym bleiben möchten, vermerken Sie dies bitte in Ihrer E-Mail.
© Foto Arppe Rostock
Cornelia Putzker, Diplom-Theologin und Referentin für Personalwirtschaft und -entwicklung, ist Lehrbeauftragte für Vermittlungskompetenz an der Universität Rostock und bietet über das Internet Bewerbungsberatung an. 2005 erschien ihr Buch „Auf dem Weg zum ersten Job“ im Shaker Verlag Aachen: http://www.shaker.de/Online-Gesamtkatalog/Details.asp?ISBN=978-3-8322-4370-8
Besuchen Sie mich auf meiner Homepage http://putzkers-bewerbungsecke.de, ich freue mich darauf!
16. April 2013
Materialien für Lehrer und Schüler
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- „Jugend im Selbstspiegel“ – eigene Texte mit Zeichnungen, präsentiert in einer öffentlichen Lesung: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-mensch-mit-dem-schizophren-denkenden-herzen-und-der-verwirrten-seele/
- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
- „Die Macht der Disziplin“ – diszipliniert → erfolgreicher, stressfreier und glücklicher: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
- „Faule Säcke, werdet Lehrer!“ – billiger Populismus gegen den Lehrerberuf durchs Kultusministerium: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/faule-saecke-aller-laender-werdet-lehrer-in-baden-wuerttemberg/