Spätestens als ich vor drei Wochen wieder zum ersten Mal in diesem Jahr „Last Christmas“ von Wham! im Radio hörte, wurde mir bewusst: Endlich ist es wieder so weit, die Weihnachtszeit ist angebrochen! Plätzchenduft liegt in der Luft, jedes Haus wird mit unzähligen Lichterketten beleuchtet, alles scheint harmonisch und besinnlich. Heiligabend verbringe ich mit meiner Familie ganz gemütlich und traditionell, das heißt, wir gehen abends zur Messe in die Kirche und danach zu uns nach Hause, um gemeinsam zu essen. Meine Mutter bereitet dafür jedes Mal regelrecht ein Festmahl vor. Bevor es dann zur Bescherung kommt, singen wir meist noch ein paar Weihnachtslieder und freuen uns dann umso mehr auf die Geschenke. Nach den vielen Umarmungen und Danksagungen lassen wir den Abend gemütlich mit Plätzchen und Kaffee ausklingen und freuen uns auf die kommenden Tage, die mit dem Rest der Familie verbracht werden. Doch jede Familie besitzt ihre eigenen Traditionen, jeder feiert Weihnachten ein bisschen anders. Vor allem viele Jugendliche scheinen das Weihnachtsfest ganz anders zu feiern als noch vor wenigen Jahren. Hier ist eine kleine Auswahl verschiedenster Jugendlicher zusammengestellt, die ihr ganz persönliches Weihnachtsfest vorstellen.
„Bei uns ist es eine langjährige Tradition, dass wir uns am Vormittag des 24. Dezembers mit Freunden im Wald treffen. Nach einem Spaziergang suchen wir uns mitten im Wald eine schöne Tanne aus. Jeder bringt Tannenbaumschmuck mit, sodass wir zusammen den Baum damit behängen können. Wir singen Weihnachtslieder, trinken Punsch oder Tee und essen selbstgebackene Plätzchen. Begleitet werden die Lieder manchmal durch Horn oder Blockflöte. Am Ende liest einer die Weihnachtsgeschichte vor, egal ob Erwachsener oder Kind.
Florentine von Knobelsdorff, 18 Jahre
„Da ich ursprünglich aus China komme und nur in Deutschland bin, um zu studieren, kenne ich Weihnachten ganz anders, als es hier zelebriert wird. Eigentlich wird das Fest Christi Geburt gar nicht offiziell gefeiert, es ist kein Feiertag, es gibt kein großes Festmahl, alles scheint ein ganz normaler Tag zu sein. In kleinen Städten oder Dörfern ist kaum etwas in Bezug auf Weihnachten zu sehen, in größeren Städten findet man jedoch viele junge Leute, die von der westlichen Welt geprägt sind und so auch ähnlich wie in Deutschland ihre Häuser mit Weihnachtsartikeln dekorieren. Teilweise schicken sich die Schüler Briefe oder Postkarten und das eine oder andere Paar beschenkt sich gegenseitig. Traditionell feiern wir jedoch Ende Januar oder Anfang Februar unser Frühlingsfest, das dem westlichen Weihnachtsfest in gewisser Weise ähnelt. Es gibt drei Tage Urlaub, sodass meine ganze Familie zu Besuch kommen kann. Außerdem wird ein großes Feuerwerk veranstaltet und später auch Geschenke ausgetauscht.“
Tang Zhonglin, 25 Jahre
„In unserem Freundeskreis haben wir vor einigen Jahren damit angefangen, dass wir uns nach den Familienangelegenheiten bei mir treffen. Wir machen Glühwein, mischen Cocktails, essen Kekse und machen unsere eigene Bescherung unter dem extra dafür besorgten Plastik-Baum. Nachdem wir uns dort versorgt und vergnügt haben, gehen wir so gegen ein bis zwei Uhr raus und in unsere Stadtdisco, wo sich Jahr für Jahr wieder alle vereinen. Besonders schön ist diese Tradition, seit sich alle nach der Schulzeit quer durch’s Land verteilt haben. Denn ganz egal, wo wir auch sind…- am 24. sind wir alle wieder vereint.“
Maren Hildebrandt, 22 Jahre
„Wir feiern in unserer Familie eine ganz traditionelle polnisch-katholische Weihnachtsfeier. Ich schmücke morgens immer mit meiner Mutter den Baum und dann fangen wir an zu kochen. Eine Tradition bei uns ist, dass wir vor dem Essen eine große Oblate mit jedem Einzelnen teilen und uns dabei etwas wünschen. Zu Essen gibt es immer dasselbe: 24 verschiedene polnische Speisen (sind nicht immer riesengroß, aber eben 24). Es gibt auf keinen Fall Fleisch und es wird immer für eine Person mehr gedeckt, als wir sind. Das steht dann für Jesus oder für ganz spontanen Besuch. Nach dem Essen werden dann die Geschenke ausgepackt und wir lassen danach den Abend gemütlich ausklingen.
20 Jahre
„Unser Weihnachtsfest beginnt immer abends mit dem Besuch der Kirche. Nach der Messe gehen wir meistens zu uns nach Hause, wo sich dann die ganze Familie versammelt. Auch wir hegen wie viele Deutsche die Tradition des typischen Weihnachtsessens: Würstchen mit Kartoffelsalat, wobei wir die restlichen Festtage ein Festmahl serviert bekommen. Danach singen wir Weihnachtslieder und warten gespannt auf den Höhepunkt des Abends, meine Großtante verkleidet als Christkind, was natürlich ein Highlight für meinen kleinen Cousin und meine kleine Cousine ist. Nach der großen Bescherung ist unser Heiligabend auch schon fast zu Ende, nach und nach geht meine Familie nach Hause.“
Stephanie Hofmann, 18 Jahre
Materialien für Lehrer und Schüler
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
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- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
- „Die Macht der Disziplin“ – diszipliniert → erfolgreicher, stressfreier und glücklicher: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
- „Faule Säcke, werdet Lehrer!“ – billiger Populismus gegen den Lehrerberuf durchs Kultusministerium: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/faule-saecke-aller-laender-werdet-lehrer-in-baden-wuerttemberg/